Mittwoch , 27 November 2024

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eIDAS – EU plant eine europäische digitale Identität für die Bürger

Die Europäische Kommission hat gestern ihre Pläne für eine einheitliche europäische digitale Identität vorgestellt sowie den Entwurf einer neuen Verordnung über elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen (eIDAS) vorgelegt. Damit legt sie nach Einschätzung der Bundesdruckerei-Gruppe einen wichtigen Grundstein für sichere digitale Identitäten und Vertrauensdienste in der Europäischen Union und stärkt die digitale Souveränität Europas. Die Bundesdruckerei ist seit Jahren Anbieter von Produkten und Lösungen rund um sichere Identitäten.

Digitale Identitäten belegen im Internet, dass die Beteiligten an einer Transaktion auch diejenigen sind, für die sie sich ausgeben. Die neue europäische digitale Identität soll sich aus den einzelnen nationalen elektronischen Identitäten (eIDs) zusammensetzen. Die gegenseitige Anerkennung nationaler eIDs soll beibehalten und gestärkt werden. Zukünftig soll die Notifizierung – also der Prozess der Gleichstellung von digitaler und physikalischer hoheitlicher Identität sowie der Akzeptanz durch alle Mitgliedsstaaten – von eIDs für Mitgliedsstaaten verpflichtend werden, um eine europaweite Abdeckung sicherzustellen. Auf den nationalen Lösungen sollen digitale Brieftaschen in Smartphones aufsetzen, sogenannte Wallets. Dafür sollen gemeinsame Vorgaben und Standards entwickelt werden; die Wallets sollen unter der Hoheit der Mitgliedsstaaten betrieben werden.

Dr. Stefan Hofschen, Geschäftsführer der Bundesdruckerei Gruppe GmbH, begrüßt die neuen Pläne der Europäischen Kommission: „Sichere digitale Identitäten schaffen Vertrauen und bilden die Grundlage für die Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung. Mit der neuen europäischen digitalen Identität wird der Europäische Binnenmarkt fit für die digitale Welt gemacht.“ Die europäische digitale Identität sei ein wichtiger Schritt, um grenzüberschreitende Lösungen zu ermöglichen und digitale Identitäten noch stärker in die Anwendung zu bringen. Hofschen: „Vertrauenswürdige digitale Identitäten, die auch unabhängig von wirtschaftlichen Interessen in der Online-Welt genutzt werden können, sind ein Grundpfeiler unserer digitalen Souveränität“.

Dies hatte auch eine repräsentative Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag der Bundesdruckerei ergeben. Über tausend Personen ab 16 Jahren wurden im Oktober 2020 befragt, wem sie als Anbieter einer digitalen Identität am meisten vertrauen würden: Die Hälfte (49 Prozent) der Befragten vertraut am meisten dem eigenen Nationalstaat, jeder Zwölfte (8 Prozent) der EU, 1 Prozent privaten Anbietern aus Europa, null Prozent privaten Anbietern aus den USA. Fast jeder Dritte (29 Prozent) vertraute keinem dieser Anbieter, die restlichen 12 Prozent machten keine Angaben.

Dr. Kim Nguyen, Geschäftsführer des akkreditierten Vertrauensdiensteanbieters D-Trust GmbH, einem Unternehmen der Bundesdruckerei-Gruppe, sagt: „Die neue eIDAS-Verordnung führt zu mehr Daten- und Verbraucherschutz; eIDAS-Vertrauensdienste sollten nun in der Privatwirtschaft und in öffentlichen Institutionen stärker genutzt werden.“ Er begrüßte zudem eine neue Verpflichtung für Browserhersteller zu den sogenannten qualifizierten Website-Zertifikaten: „Die von der EU-Kommission geplante Visualisierung besonders vertrauenswürdiger eIDAS-Websitezertifikate in Browsern führt zu mehr Transparenz bei digitalen Transaktionen.“

Mit den neuen Anforderungen setzt die Europäische Kommission ein wichtiges Zeichen für einen harmonisierten digitalen Binnenmarkt. Der weitere Gesetzgebungsprozess stehe noch aus, doch nach Einschätzung von Nguyen ist bereits deutlich geworden: „Digitale Identitäten und Vertrauensdienste sind kein Nischenthema mehr, sondern mitten in der politischen Debatte angekommen.“

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