Unternehmen stehen vielen Herausforderungen gegenüber, die in der Corona-Krise noch verstärkt wurden. Nicht in allen Themenbereichen können die Mitarbeiter und Führungskräfte diese Aufgaben mit dem derzeitigen Wissen selbstständig bewältigen. Coachings, Trainings und E-Learnings helfen den Firmen auf unbekanntem Terrain – und werden stark nachgefragt. Alle befragten Unternehmensvertreter haben in den vergangenen fünf Jahren für sich oder für Mitarbeiter aus ihrer Abteilung Fortbildungen in Anspruch genommen. Besonders beliebt sind Angebote zum Thema Digitalisierung; 91 Prozent haben zu Automatisierung von Prozessen, Standardisierungen und digitalen Tools ein Training gebucht. Das zeigt eine aktuelle Befragung von 200 Führungskräften mit einem Brutto-Jahreseinkommen von mindestens 100.000 Euro aus Unternehmen aller Branchen in Deutschland, die im Auftrag der Unternehmensberatung Baulig Consulting durchgeführt wurde.
Die Trainings rund um Digitalisierung waren überdurchschnittlich erfolgreich. Die Firmen konnten also die identifizierten Lücken hinsichtlich digitaler Prozesse oder Standardisierungen mit neuem Wissen schließen. Denn für 80 Prozent der Befragten hat das gebuchte E-Learning oder Coaching den Teilnehmenden genützt. Dabei haben 45 Prozent der Befragten für das letzte Digitalisierungs-Coaching mehr als 2.500 Euro ausgegeben – für weitere digitale Trainings wäre ein Drittel sogar bereit, mehr als 5.000 Euro zu bezahlen. Zudem wollen 74 Prozent in den kommenden zwei Jahren weitere Trainings zu Digitalisierungsthemen in Anspruch nehmen, mehr als die Hälfte davon hat solche sogar bereits beauftragt. „Gerade die aus der Corona-Not geborenen E-Learnings und Online-Coachings waren für viele Firmenvertreter überraschend effizient, Hemmschwellen konnten bereits durch die digitale Art der Veranstaltung abgebaut werden“, sagt Markus Baulig, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Baulig Consulting, „Gerade bei Digitalisierungsthemen bietet sich eine virtuelle Veranstaltung an um gewonnene Skills direkt anwenden zu können. Nach dieser Erfahrung wollen die Führungskräfte ihr digitales Wissen nun schnell erweitern oder es auch Kollegen zukommen lassen.“
Digitalisierung ist größte Herausforderung
Denn das Wissen rund um schnellere Prozesse und IT-Entwicklungen wird dringend benötigt: Mehr als jedes zweite Unternehmen sieht die Digitalisierung als größte Herausforderung in den kommenden zwölf Monaten. Nur jede dritte Führungskraft empfindet das Management oder die Steigerung von Umsatz als Baustelle. Unter den Dienstleistungsfirmen sind es allerdings 41 Prozent, die den Umsatz verbessern wollen. Den Vertrieb sieht nicht einmal jeder vierte Befragte als Herausforderung. „Der Vertrieb wird oft nicht konsequent genug in die Digitalisierungsstrategie eingebunden. Dabei liegen hier besonders viele zusätzliche Umsatzpotenziale“, sagt Baulig.
In einigen Branchen wurde die Notwendigkeit bereits erkannt. In Handelsunternehmen, die Endverbraucher ansprechen (B2C), wollen 38 Prozent den Vertrieb in den kommenden zwölf Monaten optimieren. 63 Prozent der Befragten wollen außerdem konkret in den kommenden zwei Jahren ein Vertriebstraining durchführen, 26 Prozent haben es bereits beauftragt.
Über die Studie
Für die im Juli 2021 veröffentlichte Studie „Kauf- und Zahlungsbereitschaft für (digitale) Beratung“ wurden bundesweit 200 Führungskräfte mit einem Brutto-Jahreseinkommen von mindestens 100.000 Euro aus Unternehmen aller Branchen ohne öffentlichen Dienst befragt. Die Online-Befragung wurde vom Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) durchgeführt.