„Gut Ding will Weile haben“ – das gilt aber nicht für Websitebesuche, wie der Digital Experience Benchmark Report 2023 des Websiteanalyse-Spezialisten Contentsquare zeigt. Demnach ist weltweit einer von drei Website-Besuchen frustrierend, beispielsweise aufgrund langer Ladedauer. Dies führt unmittelbar zu Umsatzeinbußen für Unternehmen – so das zentrale Ergebnis des Reports.
Für die Erhebung analysierte Contentsquare die Daten von 35 Milliarden Websessions mit der Fragestellung, an welchen Stellen Nutzer beim Besuch einer Website (unfreiwillig) hängen bleiben. Zudem wurde untersucht, wie sich die Qualität der Inhalte und das Besuchererlebnis auf den Erfolg der Website auswirken.
Performance-Probleme: Nutzer verlieren die Geduld
Die Daten belegen den steigenden Anspruch der Besucher an Inhalt und Performance von Webseiten: Die Sitzungstiefe pro Besuch ist im Jahr 2022 um 2,3 Prozent gesunken, und die Gesamtzeit pro Sitzung ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent zurückgegangen. Dabei klicken sich Besucher im Durchschnitt durch mehr als 20 Seiten, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen.
Mitmachseiten: Nutzer wollen klicken
Engagement scheint der Schlüssel zum digitalen Erfolg zu sein:
Haben Nutzer die Möglichkeit, auf einer Website besonders aktiv zu sein, verbesserte dies Konversionen (+19 %) und reduzierte Absprungraten (-20 %) erheblich.
„Die untersuchten Webseiten zeigen, dass es vor allem auf die drei am stärksten frequentierten Bereiche ankommt: Produktseiten, Kategorieseiten und den Checkout“, erklärt Jonathan Cherki, Gründer von Contentsquare. „Wer hier kein nahtloses und geräteübergreifendes Erlebnis sicherstellt, büßt unnötig viele Besucher ein.“
Wutklicks: Jeder dritte Nutzer ist frustriert
Doch nicht wenige Unternehmen kämpfen hier noch mit den Basics. Vor allem schlechte Website-Performance ist laut Report ein weit verbreitetes Problem: 36 Prozent der Nutzer zeigen deutliche Zeichen von Frustration, hauptsächlich aufgrund langsamer Ladezeiten. Unter anderem zeigte sich die Frustration in Mehrfachaufrufen von Schaltflächen oder Feldinteraktionen sowie in kurz aufeinander folgenden „Wutklicks“ auf demselben Bereich einer Website bei ca. 6% aller Browsing-Sitzungen.
Wenn Kunden gezwungen werden, auf Seiten zu warten, die länger als 2 Sekunden zum Laden benötigen, erreichen die Bounce Rates 49 % – das heißt, fast die Hälfte der Besucher sprang ab. Seiten hingegen, die in weniger als 1 Sekunde geladen werden, reduzieren die Bounce Rate um 5,5 Prozentpunkte (43,5 % vs. 49,0 %) und bringen im Durchschnitt 1,2 mehr Seitenaufrufe pro Sitzung. Diese zusätzlichen Aufrufe tragen dazu bei, die Konversionsrate um 25 % zu erhöhen.
Bei den Ladezeiten besonders gut aufgestellt ist die Medienbranche: Mit einer Ladezeit von durchschnittlich 0,85 Sekunden (mobil) versus 0,85 Sekunden (Desktop), gefolgt von Telekommunikation (1,06 vs. 1,34) sowie Finanzdienstleistungen (1,18 vs. 1,25). Schlusslicht bildet Energie, Bauwesen und Versorgung mit (1,91 versus 1,75).