In den vereinigten Staaten der USA sieht sich das soziale Netzwerk Facebook mit einer Klage von zwei seiner Nutzer konfrontiert.
Demnach wird Facebook vorgeworfen, dass das Unternehmen die privaten Nachrichten der Mitglieder analysiert und auswertet.
Es ist nicht das erste Mal, das Facebook hinsichtlich des Datenschutzes in ein negatives Licht rückt.
Bereits in der Vergangenheit sorgten Änderungen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen für aufsehen – auch das Werben mit Bildern der eigenen Mitglieder ist ein Dauerthema bei Facebook.
Vor allem in Deutschland haben soziale Netzwerke wie Facebook und Google+ Probleme mit dem Datenschutz und müssen sich immer wieder neuer Kritik stellen.
Facebook verletzt systematisch die Privatsphäre der Nutzer
Der Vorwurf aus der Klageschrift – Facebook verletzte systematisch die Privatsphäre seiner Mitglieder. Dem zu folge wird Facebook vorgeworfen, dass die Direktnachrichten der Mitglieder seitens Facebook ausgewertet werden.
Damit will Facebook zusätzliche Informationen über die Mitglieder gewinnen, um diese in naher Zukunft an eventuelle Werbekunden zu veräußern. Das Prinzip ist nicht neu, denn bereits Google verfährt seit Jahren mit Googlemail in Verbindung mit den Werbenetzwerk Adwords/Adsense so.
Vor allem externe Verweise sollen laut den Vorwürfen besonders Interessant für Facebook sein. Insbesondere Klicks auf „Gefällt mir“ dienen der Gewinnung von benutzerspezifischen Informationen.
Das grundsätzliche Problem sollen allerdings die privaten Nachrichten auf Facebook darstellen, den Nutzer des sozialen Netzwerkes fühlen sich beim versenden von privaten Nachrichten relativ sicher und gehen nicht davon aus, das die Inhalte in irgendeiner Form beobachtet und analysiert werden.
Der Klage zugrunde liegen, soll dabei eine Untersuchung mehrere privater Forschungsinstitutionen. Die Kläger berufen sich in der Anklage auf das Schweizer Unternehmen High-Tech Bridge (kurz: HTB), die in einem Test herausgefunden haben wollen, das unbekannte Website-Links, die explizit nur über den Facebook E-Mail-Dienst wie auch über die privaten Nachrichten verschickt wurden, plötzlich nicht nur Besucher sondern auch Facebook-Likes aufweisen konnten.
Facebook wehrt sich gegen die Behauptungen
Facebook wehrt sich gegen die Anschuldigungen und lässt mitteilen, die Behauptungen entbehren jeglicher Grundlage. Facebook weist die Vorwürfe entschieden zurück und wird dagegen vorgehen. Facebook wurde stets die Privatsphäre der Mitglieder respektieren und dem entsprechend auch schützen.
Die Kläger wollen erreichen, dass sämtliche Facebook Nutzer für eine Sammelklage zugelassen werden und Facebook dazu gedrängt wird, nicht mehr die privaten Nachrichten zu analysieren. Des Weiteren fordern die beiden Kläger einen Schadensersatz von bis zu 10.000 US-Dollar je Mitglied. Allein in den USA hat Facebook rund 166 Millionen Nutzer – die Schadensersatzforderung würde damit in eine ungeahnte finanzielle Dimension liegen.
Was am Ende der Wahrheit entspricht wird sich zeigen, allerdings sollte jedem Nutzer sozialer Netzwerke klar sein, da die Unternehmen nicht so heroisch sind und uns tatsächlich ein gänzlich kostenloses Angebot zur Verfügung stellen. Auch Facebook muss zwangsläufig Geld verdienen, um das Angebot zu erweitern und um natürlich die Mitarbeiter finanzieren zu können.
Quelle: Spiegel.de und arstechnica.com