Sonntag , 24 November 2024

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Solar Powerbank – mehr Schein als Sein?

Was Millionen Haushalte können, können wir schon lange! Das dachten sich wohl auch diverse Hersteller von Powerbanks. Mit Hilfe der Sonne wollen sie ihre Powerbanks in kleine Kraftwerke verwandeln, nicht nur Strom speichern sondern mit Hilfe von kleinen Solarzellen gleichzeitig auf Strom erzeugen. Das zumindest lässt ein neu aufkommender Trend vermuten: Immer mehr der externen Akkus haben ein Solar Panel eingebaut und werden mit Sätzen wie „Smartphone mit der Kraft der Sonne laden“ beworben.

Die Technik hinter der Idee

Doch was steckt hinter der Technik? Können wir unsere Steckernetzteile bald getrost daheim lassen und unsere Smartphones mit Hilfe der Solar Powerbanks laden? Die Idee erscheint auf den ersten Blick sehr ansprechend, hat aber mit einem eklatanten Problem zu kämpfen: Die Fläche ist durch die Größe der Powerbank äußerst begrenzt. Da das Solarpanel auf der Rückseite des externen Akkus angebracht ist, ist die Größe stark begrenzt. Gängige Powerbanks haben eine Oberfläche von etwa 15*8 cm, was 120 Quadratzentimetern entspricht. Schon die kleinsten Solar Ladegeräte haben eine Oberfläche von gut dem zehnfachen dessen.

Die kleine Oberfläche einer Solar Powerbank reicht nicht aus um eine signifikante Menge an Strom zu produzieren. Erreicht ein kleines Solar Ladegerät unter Idealbedingungen einen Strom von 1,5 Ampere, so kann der externer Akku auf Grund der Größe maximal ein zehntel dessen produzieren. Mit 150 mA kann man also im absoluten Idealfall rechnen. Kommt erschwerend hinzu, dass die Produktion von Powerbanks auf Grund der verbauten Batteriezellen sowieso schon relativ teuer ist und das zusätzliche Solarmodul weiter am Gewinn der Hersteller zehrt. Daher finden sich gerade in sog. Solar Powerbanks häufig Solarpanel mit einem geringen Wirkungsgrad.

Die vollmundigen Versprechen der Hersteller dieser Geräte können in der Regel nicht eingehalten werden, oft wird gar auf technische Angaben zur Qualität der verbauten Panels verzichtet und dem Kunden nur suggeriert, dass er mit Hilfe des Gerätes sein Smartphone laden könne. Dass er dabei Tage oder gar Wochen an Zeit mitbringen müsste, wird nicht erwähnt.

Erfreulicherweise wurde das Problem auch von einigen Herstellern in der Branche erkannt: Namenhafter Hersteller die noch letztes Jahr mit Solar Powerbanks am Markt waren haben ihre Produktionslinien eingestellt, da sie dem Kunden keinen Mehrwert liefern konnten.

Drei Situationen in denen eine Solar Powerbank doch sinnvoll sein kann

Trotz der begründeten Kritik am Modell Solar Powerbank gibt es einige wenige Anwendungsbereiche in denen die Geräte von Nutzen sein können. Akkus die über lange Zeit ungenutzt herumliegen verlieren ihre Ladung. So kann es vorkommen, dass dann, wenn der Akku wirklich benötigt wird keine Leistung bereit steht. Handelt es sich aber um einen Akku mit eingebautem Solarpanel, kann dieses für eine Ladungserhaltung sorgen. Vorausgesetzt natürlich, dass das Gerät in der Sonne liegen kann. Durch den kontinuierlichen Stromfluss kann der Akku immer bei voller Ladung gehalten werden und ist immer voll einsatzbereit.

Weiterhin kann sich ein Solar Akku lohnen, wenn die angeschlossenen Geräte nur minimal Strom verbrauchen. Das tägliche Laden eines Smartphones entzieht dem externen Akku zu viel Strom, als dass die Sonne hier aushelfen könnte. Wer jedoch nur kleine Verbraucher, wie etwa einen Bluetooth Kopfhörer oder iPod Nano laden will, der könnte mit dem Konzept erfolg haben.

Als letzte Einsatzmöglichkeit ist denkbar, dass man nur im absoluten Notfall auf die Solarenergie hofft. Also dann, wenn das System nur als Backup gedacht ist und im Idealfall nicht zum Einsatz kommt.

Solar Ladegeräte als zuverlässige Alternative

Neben den vorgestellten Szenarien macht es jedoch wenig Sinn in einen mobilen Akku mit Solartechnik zu investieren – alternativ bietet sich der Einsatz von einer Kombination auf Powerbank und Solar Ladegerät an.

Die Kombination aus Akku und Solar Ladegerät ist die bessere Alternative, da sie neben signifikant höherer Leistung auch mehr Flexibilität mitbringt. Mobile Solar Ladegeräte, etwas für den Einsatz auf Festivals, beim Camping oder auf Wanderungen haben genügend Leistung um ein angeschlossenes Powerpack zu laden. Dabei fungiert der Akku als Zwischenspeicher. Muss das Smartphone geladen werden, so wird der zuvor erzeugte Strom über den Akku abgerufen. Die höhere Leistung der Solar Ladegeräte liegt in der größeren Oberfläche begründet. Wie anfangs erwähnt haben schon kleine Modelle eine sehr große Oberfläche, auf der Sonnenstrahlen mit Hilfe des photovoltaischen Effekts in Strom umgewandelt werden. In den verwendeten Halbleitern werden mit dem Auftreffen der Sonnenstrahlen Ladungsträger abgegeben. Durch den Einsatz eines magnetischen Feldes entsteht so Strom.

Wieviel Leistung kann die Sonne bringen?

Die Leistung der Geräte reicht dabei von wenigen Watt, bis hin zu über 100 Watt. Kleinere Geräte lassen sich in der Regel ein- und ausklappen. Bei Bedarf wird so die Oberfläche maximiert und das Packmaß minimiert. Die kleinsten Geräte wiegen dabei weniger als ein halbes Kilogramm und lassen sich ohne Problem in einer Laptoptasche verstauen. Unter optimalen Bedingungen können dabei schon von den kleinsten Modellen bis zu 1,5 Ampere geliefert werden. Das Laden von Smartphone, Powerbank, Digitalkamera oder Bluetooth Box ist damit auch an den entlegensten Orten kein Problem mehr. Zumindest solange wie die Sonne scheint und der Himmel frei von Wolken ist! Schon bei bewölktem Himmel reduziert sich die Leistung erheblich, bei Regen passiert absolut gar nichts mehr.

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