Seit heute Morgen um 0:00 Uhr stürzen sich die begeisterten Fussball-Fans wieder auf den jährlich erscheinenden Fussball Manager 14 aus der Spieleschmiede EA Sports. Nach dem das Spiel bereits seit einer Woche heruntergeladen werden konnte, durfte der Spielspaß auch direkt beginnen.
Leider muss man das Fazit vorweg nehmen – der Fussball Manager 14 ist die negativste Leistung die in den vergangenen Jahren geboten wurde. Bis auf kleine Bugfixes enttäuscht das Spiel auf ganzer Linie.
Enttäuschung pur – der FM 14 im Test
Die Erwartungen waren eigentlich schon recht gering, nach dem vorab bekannt geworden ist, dass keine Neuerungen implementiert wurden und es sich bei dem Fussball Manager 14 lediglich um ein kleines Update des Fussball Manager 13 handelt. Allerdings ist die Enttäuschung über dies Update so groß, dass nach rund acht Stunden Spielzeit, der Fussball Manager 14 endgültig zurück in die Kiste wandert.
Beginnen wir mit der Datenbank – die Sommertransfers wurden natürlich getätigt, allerdings nur zu einem gewissen Grad, denn anscheinend kennt das Datenbank-Update zumindest in Deutschland nur 36 Fussball-Mannschaften. Ab der dritten Liga dürften sich Fans von Vereinen wie Hansa Rostock, Holstein Kiel daran erfreuen, dass ihre Lieblingsvereine nicht nur einen falschen Namen haben, sondern in der Datenbank weder Spieler noch Originallogo. Damit ist das Spiel eigentlich auch schon beendet, allerdings hatten wir uns ja vorgenommen dem FM 14 eine Chance zu geben.
Im Spielgeschehen ist es allerdings ziemlich enttäuschend, wenn man beispielsweise mit H. Rostock in die Saison startet und keinen der Spieler kennt. Denn immerhin war genau das der Punkt, wieso viele Anwender noch heute zum Fussball Manager gegriffen haben, als sich den vermeintlich besseren SEGA Football Manager zu kaufen. Auch beim Spielstart mit einem großen Verein, in dem Fall Borussia Dortmund war es durchaus ernüchternd, wenn man ein Talent aus der Regionalliga verpflichten wollte, dieses aber nicht mehr finden kann, weil die Mannschaften unter der 3. Liga automatisiert zum Spielbeginn zusammengestellt werden.
Einige Bugs wurden allerdings behoben, so lernen die Spielerprofile auch wieder zählen, wenn es um Tore in der Nationalmannschaft geht. Auch Fehler in weiteren Statistiken wurden behoben. Ansonsten gibt es nichts, aber auch wirklich nichts Neues.
Fussball Manager 14 im Überblick
Das Interface ist angenehm und wie gewohnt übersichtlich. Das Menü ist ordentlich strukturiert – geringfügige Anpassungen im Vergleich zum Fussball Manager 13 sind enthalten. Spielszenen sind nach wie vor angestaubt, das Publikum wirkt zumindest optisch nicht mehr Zeitgemäß, die Animationen im Spiel wirken genauso unkontrolliert wie im FM 13. Am Sound hat sich auch nichts verändert, Fangesänge die in der Regel nur bedingt gut zu verstehen sind, Kommentare teilweise sinnlos und in den unpassendsten Momenten.
Die Bedienung ist auch aufgrund der guten Menüführung und dem einfachen Design recht simple – allerdings muss der Spieler den FM 14 bzw. FM 13 kennen, um auch tatsächlich alle Optionen zu finden. Schwierigkeitensstufen lassen sich nach wie vor einstellen, die KI vor allem in Bezug auf Transfers ist immer noch nicht sonderlich positiv. Spieler werden wahllos verpflichtet und werden dadurch dass diese alle 6 Monate zwischen zwei Vereinen hin und her wechseln zu Legionären umerzogen. Vereine schmeißen mit Millionen um sich und Spieler genießen die Sonne auf der Bank. Das Prinzip der Aufstellung versteht zu teilen weder die KI noch der angestellte Co-Trainer, obwohl Spielmaterial vorhanden ist, um eine Aufstellung sinnvoller erscheinen zu lassen, reißt die KI wieder Lücken, weil wieder mal Nebenpositionen einfach missachtet werden. Da sitzt ein Stürmer mit einer Stärke von 72 auf der Bank, damit der Stürmer mit Stärke 74 spielen kann, während er auch im rechten Mittelfeld auflaufen könnte und natürlich welch Spieler wird da ins rechte Mittelfeld gesetzt, ein Spieler der maximal 3. Liga Niveau hat. Dem entsprechend ist es auch kein Wunder, wenn Ergebnisse von 7:0, 7:1, 6:4 regelmäßig zu Stande kommen.
Lizenzen wurden bereits angesprochen, der absolute Schwachpunkt des Fussball Manager 14. Das ist auch der Grund, wieso der FM trotz leichter Mängelbeseitigung in den Schrank wandert. Zwar hätte sich der Anwender gefreut, wenn in diesem Jahr keine neuen Features hinzugekommen wären, der FM dafür aber gänzlich fehlerfrei wäre. Aber ein Spiel ohne nennenswerte Datenbank spricht eigentlich Bände.
Über die Geschichten wie Verhandlungen, Finanzen und Umfeld brauchen wir eigentlich nicht reden, hier gibt es einfach nichts Neues, nichts was einen Umstieg vom Fussball Manager 13 rechtfertigten würde. Der 3D Modus ist wie bereits angedeutet bedingt brauchbar, Spielzüge werden nur nach Lust und Laune übernommen, Spieler laufen immer noch recht sinnlos über den Platz, teilweise von der Mittellinie bis zum eigenen Tor ohne Einwirkung des Gegenspielers. Auch die Strafraumszenen wirken frei nach dem Motto „nimm du den Ball, ich hab ihn schon“.
Fazit: Die Hoffnung stirbt zuletzt
Ja, das Fazit ist schwierig. Auf der einen Seite ist es mal ganz nett, dass der Fussball Manager 14 nicht zu einem Vollpreis auf den Markt kommt und einige Fehler behoben wurden. Allerdings ist das Datenbankupdate eine reine Enttäuschung, die das Spiel eigentlich unbrauchbar macht. Der Fussball Manager 14 wurde stets aufgrund von Originaldaten erworben, nicht aufgrund der eingebunden Features. Die wenigen Neuerungen waren vorher bekannt, daher waren die Erwartungen sehr gering, allerdings wurden die geringen Erwartungen deutlich unterlaufen.
Für uns ist das Fazit, die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Hoffnungen das EA Sports bzw. Bright Future in kommenden Jahr die Bombe platzen lassen und einen richtig geilen Manager auf den Markt bringen und die Zeit jetzt nutzen, um das bisherige Konzept zu überdenken. Der SEGA Football Manager zeigt ja aktuell wie es funktionieren kann.
Falls keine Rakete für den FM 15 gezündet wird, wird die Fussball Manager Reihe wahrscheinlich nur noch durch Fans existieren, die in Zukunft für ordentliche Datenbankupdates sorgen. Schade, die Enttäuschung über den FM steckt bei uns zumindest ziemlich tief und das Spiel wird wohl direkt in den Schrank wandern.