Der bekannte und geschätzte Internetblogger Sascha Pallenberg von Mobilegeeks berichtet heuer über ein perfides Werbenetzwerk in Verbindung mit dem beliebten Browser-Addon AdBlock Plus, das mittlerweile für Chrome, Firefox und dem Internet Explorer zur Verfügung steht.
Der Schutz vor störender Werbung
AdBlock Plus ist ein Browser-Addon das die Internetnutzer vor störender Werbung im Internet schützen soll. Seit der ersten Version ermöglicht AdBlock den Nutzern die Möglichkeit Online-Werbung bestehend aus Flash-Werbung, Popups und Layer auf verschiedenen Internetportalen zu unterdrücken – somit bekommt der Anwender diese Formen der Werbung nicht angezeigt, kann sich diese aber bei Bedarf für verschiedene Seiten anzeigen lassen.
In der Vergangenheit sind sogenannte AdBlocker Dienste, allen voran AdBlock und sein Fork AdBlock Plus sind in der Werbeindustrie stark in die Kritik geraden, den Webseiten die primär durch Werbung finanziert werden, verlieren somit finanzielle Einnahmen.
In der Version 2 bietet AdBlock Plus sogenannte Acceptable Ads. Durch eine unabhängige Community werden angeblich Websites anhand ihrer Werbung eingestuft – sofern die Werbung als nicht störend eingestuft wurde, wird beim Besuch einer dieser Websites auch die Werbung vollständig angezeigt. Damit versuchten die Hersteller von AdBlock Plus auch die Werbeindustrie zufrieden zu stellen. Genau durch diese White List ist aber heuer AdBlock Plus stark in die Kritik geraten.
Vom Schützer vor störender Werbung zum Werbenetzwerk
Wie Sascha Pallenberg berichtet, scheinen einige Unternehmen einschließlich ihrer Internetportale auf der White List zu stehen und sind somit als Acceptable Ads eingestuft. In seinem Blog Mobilegeeks berichtet Sascha Pallenberg über Verbindungen von AdBlock Plus und verschiedenen Affiliatenetzwerken unter anderem von großen Namen aus der Domain-, Hosting und Werbebranche, darunter auch kostenlose Anbieter im Bereich von eMail-Diensten.
Fraglich ist auch in wie weit sich die Unternehmen auf der White List einen Vorteil gegenüber Konkurrenten schaffen. Während die Werbung der Unternehmen in vollem Umfang dargestellt wird und somit unter Mithilfe der Besucher Werbeeinahmen generiert werden, müssen die Konkurrenten weiterhin auf Werbeeinnahmen der Nutzer verzichten, die das Browser-Addon einsetzten – schließlich sind die Konkurrenten nicht auf der White List.
Stellungnahme von AdBlock Plus
Der Mitgründer und Geschäftsführer von AdBlock Plus hat eine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben: „Ein Großteil der Informationen zu der Zusammenarbeit mit unseren Partnern ist korrekt recherchiert, einiges nicht“ und weiter „Im Gegensatz zu Sascha Pallenberg, sehen wir in der Vernetzung keinen Gewissenskonflikt, sondern profitieren von den Erfahrungen und Kontakten unserer Mitarbeiter und Unterstützer.“ (siehe Berichterstattung von Stern.de und Heise.de)
Auf die meisten Kritikpunkte wird erst gar nicht in der Pressemitteilung eingegangen – dennoch zeigt diese Meldung auch das Sascha Pallenberg im Großen und Ganzen recht mit seinen Recherchen hat.
Update zu AdBlock Plus
Mit dem Artikel „Adblock Plus Undercover – Einblicke in ein mafioeses Werbenetzwerk“ hat Sascha Pallenberg die komplette Medienlandschaft aufgewühlt. Nach dem seitens der Geschäftsführung von AdBlock Plus Stellungnahmen und Pressemitteilungen, die Bezug auf den Artikel nehmen sollen, veröffentlicht wurden, hat sich Sascha Pallenberg an die Arbeit gemacht und einen weiteren Artikel über die Strukturen und Aussagen der vergangenen Tagen gemacht.
In seinem Artikel „Adblock Plus Reloaded – Fake Community, Intransparenz und Guerilla Marketing“ geht er noch tiefer in die Details und analysiert unter anderem die sogenannte Community, die angeblich dafür verantwortlich ist, welche Webseiten in die WhiteList aufgenommen werden.