Die Telekom ist startbereit für den Testbetrieb von Cell Broadcast. Das Unternehmen hat seine Vorbereitungen planmäßig abgeschlossen. Die Technik sollte für den ursprünglichen Warntag-Termin am 8. September fertig sein. Die Telekom hat in den vergangenen Tagen erfolgreich Probe-Meldungen an Smartphones im Bundesgebiet gesendet. Der Aufbau des neuen Handy-Warnsystems in Deutschland erreicht damit eine wichtige Zielmarke. Der bundesweite Warntag findet am 8. Dezember statt.
Telekom bietet Handyherstellern Unterstützung an
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hatte die technische Richtlinie für Cell Broadcast Ende Februar 2022 veröffentlicht. Die Telekom hatte Cell Broadcast bereits im Mai auf seiner Hauptversammlung vor Aktionären demonstriert. Seit Juli fanden lokale Tests im Raum Bonn und Nürnberg statt.
Die Telekom testete das System mit Smartphones verschiedener Marken. Die Hersteller müssen Cell Broadcast für die jeweiligen Modelle aktivieren. Üblicherweise funktioniert dies mit Software- oder Firmware-Updates. Die Telekom teilt die Erfahrungen aus den Tests mit den Herstellern und unterstützt bei nötigen Tests der jeweiligen Modelle.
Cell Broadcast funktioniert wie Radio
Bund und Länder hatten die Einführung von Cell Broadcast nach dem Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz beschlossen. Die Technik ergänzt künftig die bereits bestehenden Warn-Apps NINA oder Katwarn. Cell Broadcast sendet eine Textnachricht an kompatible Mobiltelefone. Eine App ist dazu nicht nötig. Das Besondere: Die Warnung erreicht jedes empfangsbereite und für die Technik geeignete Gerät in einer Funkzelle. Dies funktioniert ähnlich wie bei einem Radiosender, den alle Benutzer gleichzeitig hören. Daraus leitet sich der englische Name „Cell Broadcast“ ab. Cell Broadcast ist daher besonders geeignet, die Bevölkerung sowohl bei lokalen als auch bei überregionalen Ereignissen schnell zu informieren.
In Europa nutzen gegenwärtig neben den Niederlanden weitere acht Staaten Textwarnungen, darunter die Nachbarländer Österreich und Polen. Elf EU-Mitgliedstaaten informieren die Bevölkerung über Warn-Apps. Einige EU-Länder nutzen bereits heute einen Warn-Mix aus Apps und Cell Broadcast.