GT Advanced Technologies produziert vor allem für Apple das hochwertige Saphirglas, dass auch schon beim Fingerabdruckscanner des iPhone 5S zum Einsatz gekommen ist. Inzwischen musste das Unternehmen Insolvenz anmelden und gibt dem Partner Apple eine große Teilschuld daran. Apple hätte angeblich eine Kreditrate von 139 Millionen US-Dollar nicht gezahlt.
Offenbar versprach Apple GT Advanced Technologies einen Kredit von 578 Millionen US-Dollar zum Aufbau einer weiteren Fabrik, um mittelfristig die Fertigungskapazitäten im Sinne von Apple steigern zu können.
In dieser Vereinbarung gab es angeblich eine Klausel, die sich nach dem Bargeldbestand von GT Advanced Technologies richtet. Sollte der Bargeldbestand von GTAT unter die Summe von 125 Millionen US-Dollar fallen, könnte Apple eine zeitnahe Rückzahlung von 440 Millionen US-Dollar einfordern. Zuletzt sei der Bargeldbestand von GTAT deutlich unter 125 Millionen US-Dollar Grenze gefallen, wodurch der Apple Partner gezwungen gewesen sei, die Insolvenz anzumelden. Nach Angaben des Wall Street Journal lag der Bargeldbestand bei 85 Millionen US-Dollar.
GTAT Chef verkaufte 9.000 Anteilsscheine
Einen Tag bevor Apple das neue iPhone 6 und iPhone 6 Plus vorgestellt hat, verkaufte GTAT Chef Thomas Gutierrez 9.000 Anteilsscheine aus einem Aktienpaket. Dadurch wurde eine Summe von 160.000 US-Dollar erzielt.
In der Vergangenheit gab es immer wieder Gerüchte, dass Apple in Zukunft auf Saphirglas für die Smartphone Displays setzen wird. Entgegen dieser Gerüchte entschied sich Apple allerdings wie bisher nur für den Fingerabdruckscanner und die Kamera an der Rückseite auf das teure und hochwertige Saphirglas zu setzen.
Nach dem Bericht des Wall Street Journal gibt es allerdings keinen Zusammenhang zwischen dem Aktienverkauf und der Insolvenz von GTAT, denn der Verkauf der Aktien sei bereits seit einiger Zeit geplant gewesen. Dennoch sorgt das Vorgehen weiterhin für Spekulationen.
Mehr zur GT Advanced Technologies-Aktie
Die Aktie von GT Advanced Technologies ist in den letzten Monaten deutlich gesunken, alleine 13 % verlor die Aktie an Wert, nach dem Apple das iPhone 6 und iPhone 6 Plus vorgestellt hatte.
Das Ende des Saphirglas für Apple-Produkte?
Bisher setzt Apple das teure und hochwertige Saphirglas gezielt für kleinere Bestandteile seiner Produkte ein. Großflächigen Einsatz findet das Saphirglas noch nicht, dies liegt allerdings nicht an den höheren Kosten, sondern das sich bei vereinzelten Testläufen das Saphirglas noch nicht für Displays durchsetzen konnte. Damit als ungeeignet für den Massenmarkt eingestuft wurde.
Im Zuge der Insolvenz von GT Advanced Technologies keimen erste Spekulationen darüber auf, dass Apple selbst das Werk im US-Bundesstaat Arizona übernehmen konnte und somit unabhängig von anderen Produzenten das Saphirglas für eigene Produkte fertigen könnte.
Quelle: Wall Street Journal