Datenskandale, NSA, PRISM-Affäre und das alles irgendwie und irgendwo auch in Deutschland – nun zieht Microsoft als eines der ersten Unternehmen Stellung und veröffentlicht die Anfragen von Behörden aus dem ersten Halbjahr 2013. Dabei schlüsselt Microsoft die Anzahl der Anfragen getrennt nach Anfragen an Microsoft und der Kommunikationssoftware Skype auf.
Insgesamt erhielt Microsoft für das Unternehmen und Skye 37.196 Anfragen, die wiederum 66.539 Personen bzw. Accounts betrafen, im ersten Halbjahr 2013. Allein rund 5.700 Anfragen wurden für Deutschland gestellt, wodurch 15.800 Accounts und Personen betroffen waren. Im Jahr 2012 erhielt Microsoft insgesamt 75.378 Anfragen für 137.424 Personen/Accounts. Rund drei viertel der Anfragen kamen aus den Ländern Deutschland, England, Frankreich, Türkei und USA.
Behördenanfragen im Jahr 2012
Wenn man ehrlich ist, möchte man es eigentlich nicht genauer wissen, allerdings brennt es uns von Digitalweek in den Fingern diese Informationen zu veröffentlichen, denn immerhin kann es den ein oder anderen unbescholtenen Bürger der Bundesrepublik Deutschland betreffen.
Auch für das Jahr 2012 hat Microsoft bereits Daten ausgegeben. Dabei liefert Microsoft im Jahre 2012 für Informationen über die Behördenanfrage in 66 Länder, darunter natürlich auch Deutschland. Nachfolgend werden wir uns explizit nur auf die Bundesrepublik Deutschland beziehen, wer den kompletten Bericht einsehen möchte, kann dies natürlich über nachfolgenden Link tun.
Wie die obige Grafik Eindrucksvoll zeigt, sind im vergangenen Jahr 2012 bei Microsoft 8419 Anfragen eingegangen, wodurch 13.226 Personen in Deutschland betroffen waren. Hinzu kommen noch die Anfragen die explizit für Skype eingegangen sind – 686 Anfragen, 2646 betroffene Personen.
Besonders unangenehm an der Geschichte ist zum einen natürlich, dass die Personen die betroffen waren überhaupt nichts von den Anfragen mitbekommen haben, des Weiteren sind das nicht alle Dienste die Seitens Microsoft angeboten wurden. Wir erinnern uns, dass erst zu Beginn diesen Jahres der Microsoft Live Messenger endgültig abgeschaltet wurde, des Weiteren bietet Microsoft auch Online Dienste wie Skydrive oder Outlook.com an. Darüber gibt es anscheinend keine genauen Angaben.
Behördenanfragen im Jahre 2013
Die Zahlen für das erste Halbjahr des Jahres 2013 zeigt uns, dass die Anfragen deutlich am steigen sind. Innerhalb der ersten sechs Monate gingen bei Microsoft rund 5185 Anfragen ein – wenn wir die Anzahl der Anfragen auf ein Jahr hochrechnen und mit dem Jahr 2012 vergleichen (2013: 10370 Anfragen, 2012: 8419 Anfragen), ist eine deutliche Steigerung (knapp 25 %) zu erkennen. Natürlich spiegelt das pauschale Hochrechnen keine genauen Werte wieder und muss nicht zwangsläufig den späteren Tatsachen entsprechen – allerdings lässt sich hier zumindest eine Tendenz erkennen, die nicht unbedingt positiv ist, zumal auch immer mehr Personen ohne Wissen durch solche Abfragen betroffen sind.
Nicht anders sieht es auch bei den Skype Anfragen aus, wobei hier bereits innerhalb der ersten sechs Monaten fast die Anzahl der Anfragen aus dem Jahre 2012 erreicht werden – natürlich auch logisch, dass Behörden vor allem an dem Interessiert sind, was der Mensch mit anderen Menschen bespricht.