Google stellt den Verkauf seiner Datenbrille Glass ein. Damit erklärt Google zeitgleich auch die Testphase, sprich das Explorer Programm, für beendet. Das Projekt Google Glass konnte sich nur bedingt bei den Verbrauchern durchsetzen. Dennoch will das Unternehmen das Konzept einer Datenbrille nicht an den Nagel hängen und will unter der Leitung des früheren Apple-Managers Tony Fadell eine neue Version der Datenbrille entwickelt und am Markt platzieren.
Google Glass wurde medienwirksam im Frühjahr 2012 von Google vorgestellt. Auch in verschiedenen Videos präsentierte Google nicht nur die Funktionalität der Datenbrille, sondern zeigte auch, wie sich diese in den Alltag der Menschen integrieren lassen könnte.
Die Datenbrille stieß zwar auf ein breites Medieninteresse, vor allem unter Bloggern wurde über die Datenbrille heiß diskutiert, konnte sich aber bei den Bürgern nicht durchsetzen. Auch in Sachen Datenschutz und Privatsphäre erntete Google immer wieder Kritik, da befürchtet wurde das die Datenbrille gewollt wie auch ungewollt die Umgebung abfotografiere und die Informationen an Google respektive dritte Unternehmen weiterleiten könnte.
Google Glass: Viel Kritik kam aus Europa
Wie eigentlich nicht anders zu erwarten, bekam die Datenbrille Glass viel Kritik aus Europa. Vor allem die Bürger in Deutschland als auch die hiesigen Datenschutzexperten sahen durch Google Glass einen möglichen Eingriff in die Privatsphäre gegeben.
Allerdings musste Google nicht nur Kritik in Europa einstecken, auch in den USA wurde die Brille nicht zu einem Verkaufsschlager. Hinzu kamen einige Kinderkrankheiten, die den Einsatz von Google Glass im Alltag deutlich erschwert haben. Anwender hatten mit der ersten Version von Google Glass vor allem Probleme bei der Batterielaufzeit, zeitgleich beschwerten sich einige Google Glass Beta Tester über die Hitzeentwicklung der Datenbrille.
Ein zunehmender Kritikpunkt bei Technik-Experten war, dass die Datenbrille einfach nicht ausgereift war und sich Endverbraucher als Betatester-Missbraucht fühlten.
Über die Datenbrille Google Glass
Die Idee einer Datenbrille soll im Google X Forschungslabor ihren Ursprung haben und vor allem bei Google Mitbegründer Sergey Brin auf reges Interesse gestoßen sein. Sergey Brin war es auch, der die Brille auf der Entwicklermesse Google I/O im Juni 2012 der breiten Öffentlichkeit vorgestellt hat.
Innerhalb der letzten drei Jahre nahm allerdings das Interesse bei potentiellen Endkunden deutlich ab. Alleine der Kaufpreis von rund 1500 US-Dollar, umgerechnet 1289,49 €, schreckte viele Endverbraucher ab. Nach aktuellen Erkenntnissen haben über zehntausend Testnutzer in den USA ein entsprechendes Modell erworben. Zuletzt soll die Weiterentwicklung allerdings deutlich stagniert haben, weil auch Software-Entwickler kein Interesse daran hatten, entsprechende Applikationen für die Datenbrille zu entwickeln. Im Zuge der Neuauflage von Google Glass sitzen aber auch wieder die Entwickler-Teams im Boot mit Google. Das zumindest teilte der Konzern Google Inc. mit.
Einen detaillierten Fahrplan 2015 für die Datenbrille Google Glass legte das Unternehmen Google nicht vor. Experten erwarten bereits gegen Ende des Jahres eine Neuauflage der Datenbrille.
Quelle: Heise / Google