Nur noch jeder Dritte in Deutschland nutzt eine Prepaid Karte. Der Trend hin zu Tarifen auf Rechnung setzt sich auch 2020 fort und der Anteil von Prepaid Sim sinkt auf 33 Prozent.
Die Bundesnetzagentur hat die Zahlen für die Nutzung des mobiles Netzes in 2020 veröffentlicht und gibt dabei auch einen Überblick über die Simkarten auf den Markt. Insgesamt geht die Behörde von 1097,5 Millionen aktiven Simkarten Ende 2020 aus und davon entfallen 72,5 Millionen Simkarten auf Handyverträge auf Rechnung (Postpaid) und 35 Millionen auf Prepaid Sim und Tarife. Damit ist die Zahl der Prepaid Sim im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Millionen Karten gesunken.
Der Marktanteil der Prepaid Tarife in Deutschland sinkt damit auch 2020 weiter und liegt bei nur noch 33 Prozent. Mittlerweile sind also nur noch ein Drittel der Tarife in Deutschland Prepaid Tarife und es sieht bisher auch nicht so aus, als würde sich dieser Trend in 2021 wieder umkehren. Hintergrund für diese Entwicklung ist vor allem der starke Trend hin zu Allnet Flat und immer günstigeren Tarifen und natürlich auch die Tendenz zu Datenflatrates. Mobilfunk-Tarife werden heute fast immer für den mobilen Internet Zugang genutzt. Die reine Prepaid Karte ohne monatliche Kosten ist daher immer mehr die Ausnahme und das zeigt sich auch in den Marktanteilen. Insgesamt zeigt der Prepaid Tarife Vergleich recht deutlich, dass die Preise für Allnet Flat auf Rechnung immer noch etwas günstiger sind. 5G ist beispielsweise auch noch teurer als im Postpaid Bereich (dazu gibt es 5G Prepaid Tarife bisher kaum) – alles Faktoren, die immer weniger für die Nutzung von Prepaid sprechen. Die Vorteile von Prepaid Sim kommen dabei immer weniger zum Tragen.
Die Bundesnetzagentur geht bei ihren Angaben dabei von etwas weniger Simkarten aus als in anderen Statistiken. Hintergrund ist hier die eher strenge Definition von aktiven Simkarten. Es werden nur Handykarten zugelassen, die in den letzten 3 Monaten aktiv waren. Am Verhältnis von Prepaid und Postpaid dürfte das aber wohl wenig ändern.