5G Tarife – so ist der aktuelle Stand in Deutschland – 5G Netze und 5G Verbindungen sind derzeit das Zukunftsthema im Mobilfunk-Bereich und international hat der Aufbau der passenden Netze bereits begonnen. Es lohnt sich daher auf jeden Fall auch einen Blick auf den deutschen Markt zu werden und zu prüfen, wie es hierzulande mit 5G Tarifen aussieht und wie sich diese Angebote wohl gestalten werden.
Keine 5G Tarife ohne passendes Netz
Mittlerweile gibt es bei den ersten Anbietern die passenden 5G Tarife. Allerdings sollte man vor der Nutzung prüfen: wird in der eigenen Region 5G bereits ausgebaut? Das ist derzeit nur in wenigen Regionen der Fall und wenn der eigene Wohnort noch nicht in den Ausbauplänen erwähnt wird, nützt auch ein 5G Tarif wenig. Dazu braucht man auch die passenden Smartphones um 5G nutzen zu können. Mittlerweile sind auch die etwas günstigeren Modelle mit 5G ausgestattet, vor allem im Einsteiger-Bereich gibt es diese neue Technik aber bisher noch nicht. Man kann aber davon ausgehen, dass die nächsten 5G Modelle in absehbarer Zeit kommen werden und die Preise dann auch sinken können.
Die aktuellen 5G Tarife auf dem Markt:
- Die Telekom bietet mittlerweile in allen MagentaMobil Postpaid Tarifen 5G an. Die neue Mobilfunk-Generation wurde dabei zur IFA vorgestellt und damit gibt es keinen Aufpreis für die 5G Nutzung bei der Telekom mehr. Man kann mit diesen Flatrates 5G kostenlos mit nutzen, sofern es bereits verfügbar ist.
- Bei Vodafone gibt es mittlerweile ebenfalls die ersten 5G Angebote. Wie die Telekom hat Vodafone aber keinen eigenen Tarif aufgelegt, sondern bietet 5G kostenlos zu allen Vodafone GigaMobil und RED Allnetflat dazu. Auch bei Vodafone ist damit die 5G Nutzung mittlerweile kostenfrei mit möglich. Das ist zumindest der Fall, wenn man eine Allnet Flat des Unternehmens nutzt – in den anderen Tarifen ist 5G bisher noch nicht verfügbar. Die neuen GigaMobil Tarife von Vodafone unterstützen aber ebenfalls komplett 5G.
- O2 hat im Oktober 2020 das eigene 5G Netz freigeschaltet und bietet ebenfalls 5G Handytarife und Flat an. Der Ausbau beschränkt sich aber bisher auf die Großstädte. Vor allem der ländliche Raum profitiert bisher leider noch nicht von dieser Entwicklung bei O2.
- Im Prepaid Bereich haben bisher Telekom und Vodafone ihre Prepaid Tarife für die 5G Nutzung freigeschaltet. Allerdings zahlen Prepaid Kunden einen Aufpreis von um die 3 Euro für 4 Wochen 5G Nutzung. Nur in den größeren Tarifen und den Prepaid Allnet Flat (MagentaMobil Prepaid Max und Callya Digital) ist 5G bereits kostenfrei in den relativ hohen Grundgebühren enthalten. Bei den Prepaid Allnet Flat beider Unternehmen gibt es mittlerweile auch kostenfreies 5G.
- 1&1 hat mittlerweile das eigene Netz gestartet, aber bisher nur wenige Funkmasten mit der eigenen Technik aktiv. Daher sind 1&1 Kunden vorerst noch auf das O2 Netz beim Thema 5G angewiesen und den Ausbaustand bei O2. Im Laufe der kommenden Jahr soll sich das aber langsam ändern.
- Einzelne Anbieter wie Freenet oder Klarmobil haben spezielle 5G Mobilfunk-Tarife gestartet. Die andere Flatrates sind aber wieter nur 4G/LTE Angebote.
Prinzipiell ist 5G bisher den Allnet Flat und Postpaid Tarifen des D-Netz Anbieter vorbehalten. Im Prepaid Bereich sieht es noch nicht ganz so gut aus. Die Telekom und Vodafone haben zwar bereits ihre eigenen Prepaid Tarife (MagentaMobil Prepaid und Vodafone Callya) für 5G freigeschaltet, aber bisher gibt es diese Technik bei den Prepaidkarten nur gegen Aufpreis. Beide Anbieter verlangen etwa 3 Euro monatlich extra, damit 5G freigeschaltet wird. Mehr dazu: 5G Prepaid
Noch schlechtere Nachrichten gibt es für die Tarife von Drittanbieter: deren Mobilfunk-Angebote haben bisher noch keine 5G Unterstützung. Aktuell muss man also wirklich zu einem der teurer originalen Tarifen von Telekom oder Vodafone greifen, wenn man 5G Speed nutzen möchte.
Video: 5G Tarife im Netztest
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Wie geht es weiter bei den 5G Tarifen?
Unklar ist bisher noch, wie die Tarife bei O2/Telefonica und 1&1 United Internet aussehen werden. Beide Unternehmen haben auch 5G Bänder ersteigert, aber bisher noch keine Details veröffentlicht worden, wie man Kunden 5G anbieten möchte. Es wird wohl auch noch etwas dauern, bis es zu diesem Thema mehr Details gibt, bei 1&1 soll beispielsweise erst 2021 das erste 5G Netz an den Start gehen.
Interessant sind Aussagen der Telekom zum Thema 5G. Dort geht man davon aus, dass die Datenflatrates bei den 5G Mobilfunk-Tarifen und den Flatrates wohl deutlich höher ausfallen werden. Derzeit gibt es auf dem Markt vergleichsweise wenig Datenvolumen und Angebote und Handytarife mit 10GB und darüber hinaus sind eher die Seltenheit. Bei 5G Flatrates könnten die Volumen deutlich ansteigen und im Bereich von über 100GB pro Monat liegen – solche großen Datenvolumen findet man aktuell sonst nur bei den Homespot Angebote.
Dazu kann man jetzt schon recht sicher sagen, dass die 5G Angebote vorerst nur bei den Netzbetreibern zu haben sein werden und im Discountbereich und bei den Prepaidkarten diese Tarife wohl erst später kommen. Man kennt dies aus dem LTE Bereich, hier haben Anbieter wie o2 oder Vodafone die eigenen Prepaidtarife (beispielsweise die O2 Freikarte oder die Callya Prepaid Sim) erst recht spät für LTE frei gegeben.
Gebote für 5G Frequenzen bei über 6 Milliarden Euro
Mittlerweile wurden die Frequenzen für die 5G Bereich in Deutschland versteigert und 4 Betreiber haben auf Bereich in diesem Segment geboten. Die Bundesnetzagentur schriebt dazu im Original:
Am 19. März 2019 hat die Versteigerung der Frequenzen in den Bereichen 2 GHz und 3,4 GHz bis 3,7 GHz am Standort der Bundesnetzagentur in Mainz begonnen. Zur Auktion wurden die Unternehmen Drillisch Netz AG, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG, Telekom Deutschland GmbH und die Vodafone GmbH zugelassen.
Bei der Auktion wurden mehr als 500 Bieterrunden durchgeführt und insgesamt zahlt die erfolgreichen Bieten mehr als 6 Milliarden Euro für die neuen 5G Netzbereiche. An die Rekorde aus vergangenen Auktionen von über 50 Milliarden Euro kamen die 5G Auktionen aber nicht heran.
5G Handys und Smartphones 2019
Neben den Netzen gibt es in Deutschland im Bereich der 5G Tarife noch ein weiteres Problem: es fehlen immer noch die passenden Smartphones.
Samsung hat bereits ein passendes 5G-fähiges Smartphone vorgestellt und dieses soll auch für den deutschen Markt kommen – ist aber noch nicht verfügbar. Das Samsung Galaxy S10 5G soll dabei nicht nur das schnellste Samsung-Modell auf dem Markt werden, sondern auch das größte Modell der Serie und noch bessere Technik bieten als das Samsung Galaxy S10+. Es wird daher wohl auch das teuerste Modell aus diese Reihe werden und deutlich über 1.000 Euro werden. Der Knackpunkt derzeit: es ist noch nicht für Deutschland erhältlich und Samsung hat bisher noch keinen konkreten Termin für den Start und auch keinen konkreten Kaufpreis angegeben. Samsung schreibt dazu, dass die Geräte wohl nur in den 5G Netzen von Telekom und Vodafone funktionieren werden:
Das 5G Smartphone kommt ab Juni in den Handel, wobei die exakten Daten lokal variieren. In Deutschland ist das Galaxy S10 in der 5G Version zukünftig über die Deutsche Telekom und Vodafone erhältlich.
Mittlerweile sind die Geräte erhältlich, werden allerdings vorerst nur von der Telekom angeboten. Bei Vodafone sollen Angebote mit dem Galaxy S10 5G aber bald folgen.
In anderen Ländern sind die Anbieter schon schneller. Motorola hat für die USA und Kanada beispielsweise das neue Motorola Moto Z4 vorgestellt. Dieses Modell kann zwar selbst noch kein 5G, bietet aber Platz für den 5G Mod von Motorola und lässt sich daher zu einem 5G Gerät aufrüsten. Derzeit bekommt man die Modelle samt 5G Mode für 499 Euro. Damit dürfte derzeit das Motorola Moto Z4 das billigste 5G Modell sein, dass es international gibt. Für Deutschland ist es aber noch nicht zu haben und es ist auch unsicher, ob es nach Deutschland kommen wird.
In England gibt es bereits ein Modell, das direkt 5G kann: Das OnePlus 7 5G. Das Gerät wurde direkt in Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber EE entwickelt und kann in diesem Netz auch 5G mit nutzen. Dazu musste aber die Technik der Modelle deutlich überarbeitet werden – im Inneren haben die 5G Modelle kaum noch etwas mit dem normalen OnePlus 7 zu tun. Das Unternehmen schreibt dazu im Original:
OnePlus zeigte starke Fähigkeiten in der Zusammenarbeit mit Netzbetreibern wie EE, um die Ära der 5G-Multi-Gigabit-Konnektivität voranzutreiben. EE betreibt Großbritanniens größtes und schnellstes Mobilfunknetz, bietet superschnelles 4G an mehr Orten als jeder andere Betreiber und wird 2019 5G-Standorte in 16 britischen Städten einschalten. Die ersten Startstädte sind die vier Hauptstädte Großbritanniens – London, Cardiff , Edinburgh und Belfast – und Birmingham und Manchester. OnePlus und EE arbeiten an einer F & E-Partnerschaft, um den Kunden das bestmögliche 5G-Erlebnis zu bieten.
In Deutschland sind die Modelle nicht zu haben und werden auch nicht erscheinen – OnePlus geht davon aus, dass wohl eher die nächste Modellgeneration der OnePlus-Smartphones mit 5G in Deutschland zu haben sein wird.
Insgesamt ist damit Deutschland in Sache 5G nicht wie erhofft der Leitmarkt, sondern hat große Probleme, mit den anderen Ländern international bei 5G Netzausbau mitzuhalten. Es fehlt derzeit noch ein passendes Netz, daher gibt es auch keine 5G Tarife und 5G Handys und Smartphones lohnen sich für die Anbieter auch noch nicht, da Netz und Tarife fehlen.