Die Vorsitzende der IT-Kommission spricht von einem beispiellosen Angriff. Demnach sei das interne Datennetz, sprich die IT-Systeme des Bundestags, von unbekannten Tätern angegriffen worden. Die Vorsitzende der IT-Kommission Petra Pau (Die Linke) gab gegenüber der Deutschen Presseagentur in Berlin bekannt, dass es einen mehrtägigen Angriff in dieser Form bisher noch nicht gegeben hätte.
Seit Dienstag werden die internen IT-Systeme des Bundestags angegriffen. Dies bestätige unter anderen auch Parlamentssprecher Ernst Habeker gegenüber der Deutschen Presseagentur. Die Angreifer sollen versucht haben, Software einzuschleusen. Vermutliches Ziel war das Infizieren der Computersysteme, um noch tiefer in die IT-Systeme des Bundestags vorzudringen.
Ein Ende der Angriffswelle sei derzeit noch nicht in Sicht. Auch wenn inzwischen Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurde, versuchen die bisher unbekannten Täter wiederholt in das interne Datennetz einzudringen.
Die Lage ist ernst – Systeme wurden zeitweise heruntergefahren
Inzwischen sind Experten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (kurz BSI) vor Ort und versuchen gemeinsam mit den IT-Experten des Bundesamts die Systeme zu untersuchen und vor weiteren Cyber-Attacken abzusichern. Man spricht von einem schwerwiegenden kriminellen Fall. Die Identifizierung der Angreifer wird forciert.
Zwischenzeitlich wurden Teile der Bundestags-Infrastruktur heruntergefahren, um die möglicherweise sensiblen Daten vor den Angreifern zu schützen. Unklar scheint zu sein, ob die Angreifer an Informationen gelangt sind.
Angriffe auf die Bundesregierung sind nicht selten
Im vergangenen Jahr wurden in der Regel zwischen 15 bis 20 Angriffe auf die IT-Infrastruktur der Bundesregierung verzeichnet. Erst im Januar waren die Internetpublikationen des Bundeskanzleramts wie auch des Bundestages durch prorussische Hacker-Angreife stundenlang lahmgelegt worden. Die Hackergruppe namens CyberBerkut stammt aus der Ukraine. Als Grund gab die Hackergruppe die unterstützende Haltung Deutschlands für den ukrainischen Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk an.
Quelle: Focus