Es wurde herausgefunden, dass man gefährliche Situationen wie Schläfrigkeit am Steuer um bis zu 1/3 reduzieren kann, wenn man eine auf Gehirnströmen basierende Fahrerüberwachungstechnologie einsetzt. In dem Maße, in dem mehr Biosignaltechnologien zur Vermeidung von Autounfällen eingeführt werden, dürften diese Technologien auch dazu beitragen, die Zahl schwerer Unfälle mit Bussen oder anderen Nutzfahrzeugen zu verringern.
Hyundai Mobis gab am 18. März gemeinsam mit dem Gyeonggi-Forschungsinstitut die Ergebnisse einer Analyse der praktischen Auswirkungen von „M.Brain“ bekannt, das seit einem Jahr als Pilotprojekt in öffentlichen Bussen in Gyeonggi-do eingesetzt wird. M.Brain ist ein Fahrerüberwachungssystem, das Gehirnströme nutzt und im vergangenen Jahr von Hyundai Mobis entwickelt wurde.
Die Pilotanwendung hat gezeigt, dass die Fahrer, die M.Brain eingeschaltet hatten, sich besser konzentrieren konnten und weniger den Gefahren der Unaufmerksamkeit ausgesetzt waren. M.Brain ist eine Technologie, die den Zustand des Fahrers in Echtzeit erfasst, indem es die Gehirnströme im Bereich der Ohren durch ein Paar Ohrhörer überwacht, die der Benutzer trägt. Wenn ein Fahrer unaufmerksam wird, setzt M.Brain visuelle, akustische und haptische Warnungen ein, um dem Fahrer zu helfen, seine Aufmerksamkeit wiederzuerlangen.
Die Ergebnisse der Analyse des Pilotprojekts zeigen, dass Fahrer, die M.Brain nutzen, ihre Unaufmerksamkeit nach den Mahlzeiten, wenn die Schläfrigkeit am stärksten ist, um bis zu 30 % verringern können. Unachtsamkeit führt zu gefährlichen Situationen, in denen der Fahrer einschläft oder den Blick nicht auf die Straße richten kann. M.Brain reduzierte das unaufmerksame Fahren um etwa 20 % auf Autobahnen, wo ein solches Fahren zu einem schweren Unfall führen könnte.
Es wurde auch bewiesen, dass M.Brain dem Fahrer helfen kann, schnell nach vorne zu schauen, selbst wenn er während der Fahrt einschläft oder woanders hinschaut. M.Brain erkennt unaufmerksames Fahren in Echtzeit und warnt den Fahrer durch Sitzvibrationen oder Warntöne. Es wurde auch festgestellt, dass die Aufmerksamkeit bei der Verwendung von M.Brain in maximal 2,3 Sekunden wiederhergestellt werden kann. Das ist etwa dreimal so schnell wie 6,7 Sekunden in Situationen ohne M.Brain. Die Technologie soll auch bei der Reaktion auf Notfälle nützlich sein, indem sie einen sicheren Abstand zum vorausfahrenden Auto gewährleistet.
Die im Rahmen des M.Brain-Demonstrationsprojekts erbrachte Leistung ist vor allem deshalb von Bedeutung, weil valide Daten darüber gewonnen wurden, wie sich die Gehirnströme in Abhängigkeit vom Gesundheitszustand des Fahrers und von der Fahrumgebung unter realen Verkehrsbedingungen verändern. Der entscheidende Wettbewerbsvorteil einer solchen fahrzeuginternen Gesundheitsfürsorge liegt in den Daten, die beim Fahren auf der Straße gewonnen werden. Zu diesem Zweck wird Hyundai Mobis den Einsatz von M.Brain bis Ende des Jahres auf insgesamt 300 öffentliche Busse ausweiten. Ihr Plan ist es, den Umfang der Demonstration zu vergrößern und Deep Learning einzusetzen, um den Analyseprozess zu beschleunigen.
Globale Wettbewerber im Bereich der Gesundheitsfürsorge in Fahrzeugen sind in einem Stadium, in dem sie neue autonome Technologien auf den Markt bringen, die Biosignale verwenden, die relativ einfach zu messen sind, wie z. B. die der Pupille des Auges oder des Pulses. Hyundai Mobis war jedoch das erste Unternehmen weltweit, das eine Gehirnwellentechnologie entwickelt hat, die einen Schritt weiter geht als einfache Biosignaltechnologien, und dazu auch noch Daten in großem Maßstab sammelt.
Parallel dazu entwickelt Hyundai Mobis digitale Gesundheitstechnologien durch die Integration von Deep Learning zur Interpretation von Gehirnströmen und anderen Biosignalen. Sie werden verschiedene gemeinsame Projekte ausbauen, darunter auch Pilotprojekte mit Kommunalverwaltungen und der Verkehrsbranche. Dies soll Hyundai Mobis in die Lage versetzen, maßgeschneiderte Gesundheits- und Infotainment-Dienste auf der Grundlage der Biosignale der Fahrgäste zu erbringen, sobald sie die Phase des vollständig autonomen Fahrens auf der Grundlage von eigens dafür gebauten Fahrzeugen (PBV) erreicht haben.