Personalmangel in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern, volle Notfallambulanzen, lange Wartezeiten für Facharzttermine, sowie Ärztemangel in ländlichen Regionen: Das Gesundheitssystem ist in einer Krise. Spätestens während und seit Corona ist die digitale Patientenversorgung aber auf dem Vormarsch und neue Formen der medizinischen Betreuung beschleunigen sich. Laut dem aktuellen ManpowerGroup Global Insights Healthcare & Life Sciences Report stieg beispielsweise die Nutzung von Telemedizin auf dem Höhepunkt der Pandemie um das 78-fache an und eröffnet seither weltweit Chancen für Investitionen und Unternehmenswachstum. Neben der Telemedizin nimmt auch der Einsatz von Robotik und Künstlicher Intelligenz (KI) zu. Damit einher geht ein wachsender Bedarf an IT-Fachkräften, zum Beispiel in den Bereichen Software-/App-Entwicklung, Nutzererfahrung, Cybersicherheit und Qualitätssicherung.
Unternehmen im Gesundheitswesen investieren zunehmend in die digitale Transformation. Dem Report zufolge haben 70 Prozent der Unternehmen in der Gesundheitsbranche ihre Ausgaben für digitale Investitionen erhöht, 60 Prozent wollen neue digitale Projekte angehen und 42 Prozent beschleunigen ihre Pläne zur digitalen Transformation ganz oder teilweise. 81 Prozent der Führungskräfte in der Life-Sciences-Branche geben gar an, dass ihre Unternehmen verstärkt in KI-Technologie investieren wollen. Demzufolge wird erwartet, dass vor allem der Einsatz von robotergestützter Prozessautomatisierung (RPA) und KI zunehmen wird. RPA ist eine Softwaretechnologie, die Front- und Backoffice-Prozesse automatisiert durchführt. Es wird geschätzt, dass Robotik und KI einem Mitarbeitenden im Gesundheitswesen im Durchschnitt bis zu 93 Minuten manuelle Arbeit pro Tag einsparen könnten.
„Diese Entwicklungen haben natürlich auch Auswirkungen auf die Belegschaft. Einerseits nimmt die Bedeutung an Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen zu, andererseits unterstreicht dies die Notwendigkeit, qualifizierte IT-Fachkräfte und Ingenieure zu rekrutieren und zu halten“, sagt Sven Brumund, Head of Experis Professional Resourcing.
Hohe Nachfrage an Personaldienstleitungen
Aber nicht nur IT-Fachkräfte sind gesucht. Laut dem Report wird der weltweite Fachkräftemangel im Gesundheitswesen anhalten. Die WHO prognostiziert sogar, dass dieser für diese Branche bis zum Jahr 2030 auf 10 Millionen ansteigen wird. „Der anhaltende Fachkräftemangel bzw. ein genereller Mangel an Arbeitskräften sorgt für eine hohe Nachfrage an Personaldienstleistungen. Im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung können Engpässe in medizinischen Einrichtungen aber abgefangen werden. Von der Zeitarbeit profitieren sowohl Kliniken und Pflegeeinrichtungen, die ihren Personalbedarf dadurch decken können. Medizinische und pflegerische Mitarbeiter*innen in Zeitarbeit erfahren verlässliche Arbeitszeiten und können Beruf und Familie vereinbaren. Sie haben feste Dienstpläne und eine übertarifliche Entlohnung. Personaldienstleister sind attraktive Arbeitgeber“, so Sebastian Bettels, Head of Manpower Healthcare, dem spezialisierten Fachbereich der ManpowerGroup.