Was hat Digitalisierung mit Schlaganfall, Bienen und Piloten zu tun? Einiges. Wirft man nämlich einen genaueren Blick darauf, wird klar, wie Digitalisierung unser Leben in allen Bereichen beeinflusst: Digitale Exoskelette helfen Schlaganfallbetroffenen, sich nach einem Schlaganfall allein zu bewegen. Bienenstöcke werden mit minimal-invasiven Kamerasystemen ausgestattet, um den Verlust der Biodiversität zu dokumentieren und Lösungen zu finden. Und Virtual Reality ermöglicht Piloten und Pilotinnen, ihre Ausbildung nicht nur stationär am Flugsimulator zu absolvieren.
Die Vorteile, die sich daraus ergeben, sind immens. Aktuelle Forschungsergebnisse und mögliche Anwendungen, digitale Akteure und Projekte präsentiert die Stadt Jena vom 20. bis 21. November auf dem Markt der digitalen Möglichkeiten der breiten Öffentlichkeit. Der Markt der digitalen Möglichkeiten ist damit ein Teil des an diesen beiden Tagen in Jena stattfindenden diesjährigen Digital-Gipfels der Bundesregierung.
Novum für die Stadt Jena und den Digital-Gipfel des Bundes: kostenfreies Begleitprogramm
Mit Unterstützung des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft hatte sich die Stadt Jena erfolgreich bei der Vergabe des Digital-Gipfels in die Saale-Stadt durchgesetzt. Ein Novum: Zum ersten Mal findet mit dem Markt der digitalen Möglichkeiten ein für alle kostenfrei zugängliches Messe- und Veranstaltungsformat auf dem Digital-Gipfel statt, bei dem Digitalisierung in all ihren Facetten und praktisch erlebt werden kann. Am 20. und 21. November 2023 präsentieren jeweils von 9:00 bis 19:00 Uhr mehr als 50 Unternehmen, wissenschaftliche Institutionen und Initiativen die digitalen Lösungen der Zukunft. Über 100 Workshops und Vorträge an fünf zentralen Veranstaltungsorten in Jena – Universität Jena, Ernst-Abbe-Hochschule Jena, StadtLab, Kassablanca und Kino am Markt – bieten den Interessierten einen genaueren Einblick, was man sich unter Digitalisierung und digitaler Transformation vorstellen kann und was diese zu leisten in der Lage sind.
Das Besondere daran ist der interaktive Charakter vieler Veranstaltungsformate: Die Teilnehmenden dürfen bzw. sollen mitdiskutieren und mitgestalten.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche zeigt sich begeistert: „Die erneute Vergabe des Digital-Gipfels der Bundesregierung nach Jena ist ein Zeichen hoher Wertschätzung, für die ich sehr dankbar bin. Es zeigt: Jena wird gesehen als Digital-Standort. Zusammen mit den zahlreichen Digital-, Hightech- und StartUp-Unternehmen und der Universität Jena und Ernst-Abbe-Hochschule vor Ort können wir beim Markt der digitalen Möglichkeiten einmal mehr zeigen, dass Zukunftsfragen der Digitalisierung bereits heute von Jena aus bearbeitet werden.“
Programm für Jung bis Alt beim Markt der digitalen Möglichkeiten
So vielfältig die Anwendungsfälle der Digitalisierung sind, so breit ist auch das Veranstaltungsprogramm während des Marktes der digitalen Möglichkeiten ausgerichtet. Auf der Webseite https://www.digitalgipfel-jena.de/(Link ist extern) können alle Programminhalte, Aussteller-Unternehmen und Veranstaltungsorte gefunden werden. Thematisch lassen sich die Vorträge und Ausstellungen in die folgenden Kategorien einordnen:
• Zukunftsfähigkeit
• Startups
• SheTransformsIT
• Resilienz
• Nachhaltigkeit
• Künstliche Intelligenz
• Gesundheit
• Gesellschaft
Darüber hinaus geben verschiedene Thementouren Einblicke in digitale Hot-Spots in Jena:
1. E-Commerce-Standort Jena (dotsource, Coachwhisperer GmbH, Intershop Communications AG)
2. Ohne Optik keine Digitalisierung: Eine Highlight-Tour zu SCHOTT, ZEISS und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF
3. DIGITAL–PRAKTISCH: Interaktiver Digitalisierungssprint an der EAH Jena
Einige Programm-Highlights in Jena:
• Mobiles Exoskelett (=Stützkorsett) für die Oberkörperassistenz speziell zur robotergestützten Therapie nach einem Schlaganfall (DFKI, Campus Universität Jena)
• Virtuelles Smart City Kraftwerk (JenErgieReal, ein Projekt der Stadtwerke Jena GmbH, Campus Universität Jena)
• Roboter-Hund ‚Spot‘ live erleben (Genius GmbH, Campus Ernst-Abbe-Hochschule Jena)
• Virtuelles Pilotentraining live erleben (Deutsche Lufthansa, Campus Universität Jena)
Was Jena als Digital-Standort auszeichnet
Bereits vor mehr als 150 Jahren haben Carl Zeiss, Ernst Abbe und Otto Schott die Grundlagen der heutigen Lithografie und damit auch das Fundament für Jena als bedeutenden Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort in Deutschland gelegt. Nicht weniger prägend war die Entwicklung von 1994: die erste Standardsoftware für den Online-Handel. Damit gilt Jena als Wiege des E-Commerce. Der Einkaufskorb, wie wir ihn von vielen Online-Shops kennen, hat hier seinen Ursprung. Heute sind über 150 Firmen in Jena angesiedelt, die zusammen das Cluster der Digitalen Wirtschaft in Jena bilden. Insgesamt arbeiten am Wirtschaftsstandort über 5.000 Menschen an digitalen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft. Zwei Hochschulen und zwölf renommierte wissenschaftliche Einrichtungen forschen an digitalen Lösungen der Zukunft. Damit bietet der Digitalstandort Jena optimale Bedingungen, die digitale Transformation der Bundesrepublik gemeinsam voranzubringen.
Statements zum Markt der digitalen Möglichkeiten
Benjamin Koppe, Dezernent für Digitalisierung der Stadt Jena: „Wichtig war für uns als Stadtverwaltung und Projektteam von Anfang an, den Digital-Gipfel nicht nur nach Jena zu holen, sondern auch einen Mehrwert für unsere Stadt zu schaffen und ihn für die Bürgerinnen und Bürger erlebbar zu gestalten. Mit dem Markt der digitalen Möglichkeiten wird uns das auch gelingen. Neben dem Programm im Volkshaus gibt es dank der Mitwirkung und des Zusammenspiels aller Aussteller, Universität, EAH und der Stadt erstmals im Rahmen des Digital-Gipfels der Bundesregierung ein vielfältiges Programm für die Menschen vor Ort. Allein dieses Novum wird für die künftige Ausrichtung dieser Veranstaltung neue Maßstäbe setzen.“
Prof. Dr. Christoph Steinbeck, Vizepräsident für Digitalisierung der Universität Jena: „Die Wissenschaft hat die gesellschaftliche und industrielle Digitalisierung von Anfang an maßgeblich vorangetrieben. Die Friedrich-Schiller-Universität präsentiert auf dem Campus wie sie mit Künstlicher Intelligenz zur besseren Bewältigung der globalen Klimakrise beiträgt, die Wasserqualität in Thüringen und darüber hinaus verbessert und wie KI in der Medizin Diagnostik und Therapie verändert. Ich möchte alle ermutigen auf dem Campus vorbeizuschauen und dabei einen Blick in die Zukunft zu werfen. Wir freuen uns auf einen lebhaften Austausch.“
Prof. Dr. Mario Brandtner, Vizepräsident für Studium, Lehre und Weiterbildung der Ernst-Abbe-Hochschule Jena: „Die Ernst-Abbe-Hochschule Jena freut sich sehr, den Markt der digitalen Möglichkeiten sowohl als Veranstaltungsort als auch durch verschiedene Angebote mitgestalten zu können. Wir sind überzeugt, dass wir den Besucherinnen und Besuchern insbesondere durch die Einblicke in zahlreiche Labore auf unserem Campus unsere anwendungsorientierten Forschungs- und Transferaktivitäten zu Digitalisierung und KI in den Bereichen Technik, Wirtschaft, Soziales und Gesundheit näherbringen können. Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch mit unseren Gästen.“
Domenique Dölz, Clustermanager Digitale Wirtschaft & Wissenschaft, Jena Digital e. V.: „Der Markt der digitalen Möglichkeiten bietet eine hervorragende Gelegenheit, die vielfältigen Lösungen zur digitalen Transformation aus Jena zu präsentieren. Damit schaffen wir eine Plattform für eine tiefgreifende Vernetzung und den Austausch von Wissen zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, wovon der Digitalstandort langfristig profitieren wird.“
Über den Digital-Gipfel der Bundesregierung
Der 16. Digital-Gipfel der Bundesregierung findet am 20. und 21. November 2023 im Kongress- und Tagungszentrum Volkshaus in Jena statt. Unter dem Titel „Digitale Transformation in der Zeitenwende. Nachhaltig. Resilient. Zukunftsorientiert.“ kommen mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland zusammen. An zwei Tagen dreht sich alles um die digitale Zukunft Deutschlands. Wie können wir Digitalisierung für mehr Nachhaltigkeit nutzen? Wie gehen wir mit der rasanten Entwicklung von Künstlicher Intelligenz um? Wie kann Deutschland als Technologie- und Innovationsstandort gestärkt werden? Und wie können wir zunehmender Desinformation begegnen?
Neben Bundeskanzler Olaf Scholz und den ausrichtenden Bundesministern Dr. Robert Habeck (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) und Dr. Volker Wissing (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) werden zahlreiche weitere Bundesministerinnen und -minister sowie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft erwartet. An beiden Gipfel-Tagen wird es auf https://www.digitalgipfel-jena.de/(Link ist extern) Livestream-Übertragungen der Hauptbühne und von Veranstaltungen mit Beteiligung von Bundesministern und Bundesministerinnen (inkl. Pressekonferenz) geben. Auf dieser Webseite finden Sie auch weitere Informationen zum Digital-Gipfel.