Das dies sogenannte Leistungsschutzrecht nach hinten losgeht, war eigentlich schon vor gut einem Jahr für die meisten Medienexperten klar. Vor einigen Wochen haben bereits Google Partnersuchdienste, darunter T-Online, GMX und Web.de ihre Suchergebnisse bereinigt und entsprechende Medien aus dem Suchindex entfernt.
Die Suchmaschine Google verzichtet in Zukunft auf die Darstellung der Textausschnitte (Meta-Description) sowie Bilder und zeigt ausschließlich die Überschrift und den zur Seite gehörigen Link an. Laut einer aktuellen Pressemeldung der VG-Media fühlt man sich durch die Änderungen seitens der Suchmaschine Google erpresst.
Die VG-Media fordert von den Suchmaschinenbetreiber Geld. Geld dafür, dass Google die sogenannte Meta-Beschreibung, sprich den Textausschnitt, in den Suchergebnissen kostenlos anzeigt.
Google entfernt Ergebnisse aus der Suche
Google wird Produkte deutscher Medien, die in der VG Media organisiert sind, in Zukunft nicht mehr vollständig anzeigen. Textausschnitte und dazugehörige Bilder werden seitens der Suchmaschine, unter anderem beim Google Produkt „Google News“ nicht mehr dargestellt. Betroffen sind Internetseiten wie zum Beispiel Bild.de und Bunte.de.
Philipp Justus, seines Zeichens Geschäftsführer von Google Deutschland erklärt im Produktblog des Unternehmens, man reagiere damit auf die Klage der Verwertungsgesellschaft VG Media. In Zukunft zeige Google daher nur noch den Seitentitel wie auch den dazugehörigen Link.
Andere Anbieter, darunter T-Online und Web.de, haben die Inhalte der Dienste gänzlich aus dem Suchindex entfernt. Man bedauere allerdings die Vorgehensweise der VG Media.
Google erpresst die Verlage
Google würde die in der VG Media organisierten Verlage erpressen und seine Marktmacht von über 93 % in Deutschland ausnutzen. Diese Meinung ist die VG Media laut einer aktuellen Pressemeldung.
Weiterhin heißt es, dass Google diejenigen Verleger diskriminieren würde, die ihr Presseleistungsschutzrecht auf zivilrechtlichen Wege für sich geltend machen wollen. Keiner der in der VG Media organisierten Verlage habe den Suchmaschinenbetreiber Google dazu aufgefordert, die verlegerischen Inhalte aus der Google Oberfläche zu entfernen bzw. nicht mehr darzustellen.
Marks Runde, seines Zeichens Geschäftsführer der VG Media meint in der Presseerklärung weiter „Es geht den Presseverlegern um eine angemessene Vergütung aus der Verwertung des Presseleistungsschutzrechts“.
Das Ende vom Lied?
Am Ende werden es Gerichte und Kartellwächter entscheiden müssen, ob die VG Media im Recht ist oder Google den richtigen Weg beschreitet. Grundsätzlich wird man als neutraler Beobachter das Gefühl nicht los, dass Google den Verlagen den kleinen Finger, in Form von Traffic, gereicht hat und diese den ganzen Arm, in Form von Traffic und einen zusätzlichen finanziellen Ausgleich, fordern.
Weiterhin könnte man mutmaßen, ob tatsächlich nur der finanzielle Aspekt von Interesse für die Verlage in der VG Media ist oder sich diese Medien einfach nur vor neuer, vielleicht sogar hochwertigerer, Konkurrenz schützen wollen.
Quelle: Meedia und Online Marketing