Seit Januar 2022 sind Vermieter gemäß Heizkostenverordnung dazu verpflichtet, ihren Mieterinnen und Mietern jeden Monat Informationen über deren Energieverbrauch für Warmwasser und Heizung zukommen zu lassen – sofern es in den Wohnungen fernauslesbare Zähler gibt. Die meisten Mieterinnen und Mieter erhalten diese Informationen aber noch nicht. Das ergab der „Servicemonitor Wohnen 2022“ des Beratungsunternehmens Analyse & Konzepte immo.consult.
Der „Servicemonitor Wohnen“ ist eine zweijährliche deutschlandweite, repräsentative Umfrage unter Mieterhaushalten. 2022 wurde sie im April durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt gaben 61 Prozent der Mieterinnen und Mieter an, dass sie noch keine monatlichen Verbrauchsabrechnungen erhalten hätten. 22 Prozent der Befragten sagten, dass sie die Informationen per Post bekommen, 19 Prozent per E-Mail und 6 Prozent zum Download.
Deutlicher Einfluss auf das Heizverhalten
56 Prozent der Mieterinnen und Mieter, die bereits monatliche Verbrauchsinformationen erhalten, erklären, dass sie nun bewusster heizen. 26 Prozent versuchen, weniger oder sogar gar nicht mehr zu heizen. Bei 18 Prozent haben die Informationen keinen Einfluss auf das eigene Verhalten.
Von denjenigen Mieterinnen und Mietern, die noch keine unterjährigen Verbrauchsinformationen bekommen, wünschen sich 66 Prozent detailliertere Informationen zu den Energiekosten ihrer Wohnung. 63 Prozent interessieren sich für den Energieverbrauch und 48 Prozent hätten gern nähere Auskünfte über die CO2-Emissionen im Zusammenhang mit ihrer Wohnung.
„Der ,Servicemonitor Wohnen 2022‘ zeigt, dass bislang nicht alle Wohnungsunternehmen der Verpflichtung nachkommen, monatliche Verbrauchsinformationen zur Verfügung zu stellen. Viele sind aktuell noch damit beschäftigt, praktikable Wege hierfür zu finden. Denn das Verschicken von Tausenden Briefen jeden Monat ist wenig nachhaltig widerspricht dem Zweck der neuen Heizkostenverordnung, CO2 einzusparen. Digitale Kommunikationskanäle sind im Vergleich deutlich nachhaltiger und auch komfortabler. Allerdings sind viele Vermieter gerade noch dabei, das Einverständnis zur Nutzung digitaler Kommunikationswege von ihren Mieterinnen und Mietern einzuholen“, erklärt Katrin Trunec von Analyse & Konzepte immo.consult. „Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Energiekosten dürfte der Druck vonseiten der Mieterinnen und Mieter aber steigen, die Verbrauchsinformationen regelmäßig zu erhalten.