Sachsen-Anhalts Landespolizei will unbemannte Flugdrohnen in die reguläre Ermittlungsarbeit aufnehmen. Die seit 2018 laufende Testphase mit kamerabestückten Flugeinheiten sei erfolgreich beendet, erklärte das Innenministerium in Magdeburg gegenüber der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochsausgabe). Für Vermisstensuchen, Unfallaufnahmen und Tatortarbeit sollen die Drohnen nun „dauerhaft“ eingesetzt werden, so das Ministerium. Dafür stünden 26 Drohnen und rund 70 weitergebildete Piloten bereit. „Dies ermöglicht einen flächendeckenden Einsatz im ganzen Land“, erklärte das Ministerium gegenüber dem Blatt.
Zuvor hatte das Ministerium den Drohneneinsatz auf verschiedenen Feldern der Polizeiarbeit getestet. Fazit: Es gebe ein „beachtliches Leistungsspektrum“ der neuen Hilfsmittel, sagte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) der MZ. „Die Drohnen erleichtern die Arbeit der Landespolizei ungemein.“ Die Ministerin betonte: „Die Projektarbeit hat gezeigt, dass das Geschehen an Tatorten und Unfallorten mit Luftbildaufnahmen deutlich schneller und detaillierter dokumentiert werden kann und die anschließende Auswertungs- und Aufklärungsarbeit erleichtert.“ Eine Projektgruppe im Ministerium hatte im Herbst 2021 bereits weitere, perspektivische Einsatzmöglichkeiten für Polizeidrohnen genannt: etwa bei Einsätzen von Spezialeinheiten und die Aufklärung von Kriminalitätsschwerpunkten.
Für den künftigen Drohneneinsatz der Polizei hat Sachsen-Anhalt bereits investiert. Auf 1,16 Millionen Euro beziffert das Innenministerium das Gesamtbudget für Drohnenkäufe und Pilotenausbildungen bis zum Jahr 2026. Bislang floss etwa eine Viertelmillion.