QLED – neuer Buchstabe und neue Technik – Im Fernsehen steht Q beispielsweise bei James Bond für eine Tüftler, der den Agenten mit den neusten technischen Entwicklungen ausstattet. Ob Samsung und die anderen Unternehmen an Q gedacht haben, als sie ihre neue Technik auf den Namen QLED getauft haben lässt sich nicht sagen, aber das Q wurde auf jeden Fall in die neue Bezeichnung mit aufgenommen. Man munkelt auch, dass dieses Q eventuell für Quantum Dot stehen soll.
Wie auch immer der Name zu Stande kam: die neuen Modelle mit QLED Technik sind seit einigen Monaten im Handel und man kann sich als Kunden also bereits für die neue Technik entscheiden. Die Einsteigergeräte sind dabei beispielsweise bei Mediamarkt* ab 1549 Euro zu haben (SAMSUNG QE55Q6FGMTXZG QLED TV). Wer es richtig groß haben möchte, kann aber auch mehr Geld ausgeben. Den Samsung QLED TV QE88Q9FGMT kostet beispielsweise knapp 20.000 Euro und bietet dafür auch eine Bilddiagonale von 88 Zoll..
Die besten Q-Momente bei James Bond
Was steckt hinter QLED?
Samsung hat sich mit den chinesischen Herstellern Hisense und TCL zusammen geschlossen und sie bilden nun die QLED Alliance. Mit dieser neuen Bildschirmtechnik wollen die drei Unternehmen den nächsten Entwicklungsschritt im Bereich der Flachbildfernseher gehen. Außerdem sollen die QLED-Fernseher die Konkurrenz zu den OLED-Fernsehern sein.
Die Kürzel stehen für unterschiedliche Arten, wie die Bildschirme der Fernsehgeräte beleuchtet werden. Bei einem OLED-Display leuchten die vielen Bildpunkte des Bildschirm selbst. Jeder der Millionen Bildpunkte ist aus einer organischen Leuchtdiode hergestellt. Diese sind mikroskopisch kleine Bauelemente. Diese OLEDs gibt aus auf dem Fernseherbildschirm in rot, grün, blau und weiß. Darüber lassen sich dann sehr vielfältig Farben mischen und in verschiedenen Helligkeitsabstufungen darstellen.
Quantum Dots: So funktioniert die QLED-Technik
Die QLED-Fernseher funktionieren im Grunde wie normale LCD-Geräte. Diese funktionieren mit Flüssigkeitskristallen, die durch Farbfilter das Bild erzeugen. Möglich wird das aber erst durch die Lichtquelle hinter dem Display, denn die Flüssigkeitskristalle an sich leuchten nicht. Die Hintergrundbeleuchtung besteht aus kleinen LEDs. Eine Folie zwischen Hintergrundbeleuchtung, dem sogenannten Backlight, und dem LCD-Panel verteilt dann das Licht gleichmäßig über die Bildschirmfläche. Diese Eigenschaften gelten auch für die neuen QLED-Modelle.
Hinzukommen nun die sogenannten Quantum Dots. Diese kleinen Partikel stecken mit in der Folie und geben selbst Licht ab. Denn trifft Licht auf einen Quantum Dot, dann absorbiert dieser die Lichtenergie und gerät in Schwingung. Das kann man sich vorstellen, als würden die Dots an Gummibändern hängen. Das auftreffende Licht schubst die Punkte an und diese Schwingen dann an den Bändern. Die Frequenz der Schwingung hängt von dem Gewicht, beziehungsweise der Größe, des Quantum Dots ab. Je schwerer und größer der Dot desto langsamer schwingt er. Diese Schwingungen sind elektromagnetische Wellen, wie das eintreffende Licht. Die Quantum Dots haben aber eine niedrigere Frequenz als das ursprüngliche Licht und haben damit eine andere Lichtfarbe. je nach Größe des Quantum Dots und dementsprechend der Schwingung sind die Farben Blau, grün, rot oder gelb. In den neuen QLED-Fernsehern werden die Quantum Dots mit hochreinem blauen LED-Licht angeleuchtet. Je nach Gewicht des Quantum Dots gibt dieser dann ein tiefrotes oder sattgrünes Licht ab. Die Mischung aus diesen drei unterschiedlichen Lichtern erzeugt ein helleres und reineres weißes Licht als es eine normale LED alleine könnte. Dadurch dass die drei Grundfarben dadurch reiner sind, lassen sich mehr Zwischentöne und damit mehr Farben herstellen. Außerdem steigt durch das reinere Backlight die Helligkeit an, da dem LCD-Panel einiges an Filter-Arbeit erspart bleibt. Damit fallen die QLED-Fernseher auch unter die Kategorie HDR-Fernseher. Die Kennzeichung High Dynamic Range steht nämlich für breitere Farbpalette und stärkere Leuchtkraft.
Neuer Name für nicht ganz so neue Technik
Bereits 2013 setzte Sony schon bei einem ihrer Modelel auf eine ähnliche Technik, die mit Nano-Teilchen arbeitete. Für die Technik lies sich der Hersteller das Kunstwort „Triluminos“ einfallen. Auch aktuelle Fernseher von Sony haben diese Aufschrift. Die eigentliche Technik, die hinter diesem Namen steckte, wird jedoch nicht mehr verwendet. dafür haben mittlerweile andere Firmen wie Panasonic LEDs aus Phosphor, die eine ähnliche Qualität und Farbenpracht haben. Die eigentlichen Quantum Dots, wie sie in den neuen Fernsehern verwendet werden sollen, wurden von den beiden Nano-Tech Firmen Nanosys und QD Vsion entwickelt. QD Vision wurde 2016 von Samsung aufgekauft. Smasung selbst setzt die Quantum Dots sogar schon seit etwa zwei Jahren in manchen seiner Geräte ein. Diese Modelle hießen jedoch bisher SUHD-Fernseher. Erst seit 2017 benutzt Samsung den Namen QLED-Fernseher.