T-Systems hat die IT-Trends im Mittelstand 2021 untersucht. Die Studie der T-Systems Tochter operational services (OS) entstand zusammen mit Böcker Ziemen. Befragt wurden 200 IT-Entscheider verschiedener Branchen und Firmengrößen. Die Themen: digitale Transformation, IT-Sicherheit, Eigen- und Fremdrealisation des IT-Betriebs, Cloud und Prozessautomatisierung/KI.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen ergänzen herkömmliche IT-Sicherheit demnach um proaktiven Schutz – ein Paradigmen-Wechsel. Zu den neuen Maßnahmen zählen Vulnerability Scanning oder Managed Detection Services. Ein Drittel der Unternehmen sehen sich als digitale Vorreiter. Besonders hoch ist dieser Anteil in IT-affinen Sektoren, wie Transport/Logistik.
„Der Mittelstand ist Deutschlands Wirtschaftsmotor“, sagt Ulrich Müller, Sprecher der OS-Geschäftsführung. „Unsere Lösungen helfen ihm bei der digitalen Transformation. Zum Beispiel in Richtung Cloud.“ 77 % der befragten Unternehmen nutzen Cloud-Dienste bereits. 38 % der Nicht-Nutzer ziehen sie in Betracht.
Zentral: IT-Sicherheit und digitale Transformation
In der Relevanz ganz oben stehen die Themen IT-Sicherheit (71 %) und digitale Transformation (68 Prozent). Auf den nächsten Plätzen folgen der IT-Betrieb in Eigenrealisation (59 %) und die Cloud (57 %). „Digitale Transformation und IT-Sicherheit bedingen einander“, erklärt Müller.
47 Prozent der Unternehmen betreiben ihre IT weitgehend in Eigenrealisation. Managed Services und Remote Services nutzen nur 5 bzw. 3 %. Nutzer von Managed Services heben dabei als Vorzüge die garantierte Qualität (70 %) und den kalkulierbaren Preis (60 %) hervor. Externe Dienstleister sieht der Mittelstand als Unterstützung für Digitalisierung und Automatisierung. 70 Prozent der IT-Entscheider registrieren eine Beschleunigung der Transformation infolge von Corona.
Vorreiter, Follower, Nachrücker
Mehr als ein Drittel der mittelständischen Unternehmen schätzt sich bei den Transformationsbestrebungen als digitaler Vorreiter ein. Knapp die Hälfte sieht sich als digitale Follower. Alle übrigen Befragten ordnen sich den digitalen Nachzüglern zu. Viele digitale Vorreiter finden sich in IT-affinen Sektoren. Die Unternehmen in den übrigen Branchen nehmen sich mehrheitlich als digitale Follower wahr.
Sechs Handlungsempfehlungen
Aus der Befragung leitet die Studie sechs Empfehlungen ab. Sie geben Orientierung für digitale Projekte im Mittelstand.
1. IT-Kompetenz stärken und digitale Transformation zur Chefsache machen. 2. Benchmarks identifizieren und sich an digitalen Vorreitern orientieren. Zusätzlich Einsatzmöglichkeiten neuer Technologien kontinuierlich prüfen. 3. IT-Sicherheit mit einer Vielzahl von Maßnahmen abdecken und zusätzlich um proaktives Schwachstellenmanagement ergänzen. 4. Den Digitalisierungserfolg in kleinen, schnellen Schritten sicherstellen. Kontinuierliches Finetuning ist dabei Pflicht. 5. Die IT strategischer ausrichten, Eigenrealisation kritisch hinterfragen und die Einbindung von starken Partnern anstreben. 6. Einsatz von Cloud-Anwendungen forcieren, um Flexibilität und Skalierbarkeit sicherzustellen.
Erfahrungen haben dabei die Vorzüge cross-funktionaler Teams aus IT- und Business-Experten gezeigt. Eigene Kompetenzen sollten durch das Know-how von IT-Dienstleistern vervollständigt werden.