Dieses Szenario werden wohl einige kennen. Man besucht eine Veranstaltung wie ein OpenAir, Festival oder einen Markt und möchte Kontakt zu seinen Freunden aufnehmen. Entweder weil man sich treffen wollte und vergessen hat einen konkreten Ort und eine Zeit auszumachen, oder man hat sich im Gedränge verloren. Man holt also das Smartphone raus und versucht die Freunde zu erreichen. Doch Nachrichten über Messenger werden nicht verschickt und Anrufe gehen auch nicht durch. Um dieser Situation entgegen zu wirken, will Vodafone diesen Sommer 50 der größten Open-Air-Veranstaltungen in Deutschland mit schnellem Internet versorgen. Geschwindigkeiten von bis zu 225 MBit/s sollen möglich sein.
So funktioniert das Ganze
Damit das funktioniert, hat Vodafone 40 mobile Basisstationen, die diesen Sommer durch Deutschland rollen. Die Stationen sind mit 20 Meter hohen Masten ausgestattet, über die dann das Internetsignal versendet werden soll. Die Technik einer solchen Basisstation befindet sich auf einem Hänger und bringt circa neun Tonnen auf die Wage. Das Herzstück sind die Teleskopmaste, die sich bis zu 20 Meter ausfahren lassen. Natürlich werden auch die schon bestehende Mobilfunkzellen so ausgestattet, dass sie die Besuchermengen optimal versorgen können. Mit all den Vorkehrungen soll dafür gesorgt werden, dass das stärkste Netz immer dort ist, wo die meisten Besucher sind. Jede zusätzliche Mobilfunk-Station bringt zusätzliche Netzkapazität. Genauer gesagt liefert jede Station eine Kapazität von bis zu 1,2 Terabyte am Tag. Der Plan ist es, so die maximale Bandbreite des LTE-Netz von 225 MBit/s auch unter großer Belastung zu sichern. So kann man Freunde endlich erreichen, Bilder direkt vor Ort hochladen und Videos teilen. Im Ernstfall kommen so auch Notrufe über die 112 besser durch. Diese haben jedoch auch bei ausgelastetem Netz Vorrang und erreichen eigentlich immer die Einsatzleitstelle.
Die 40 Masten werden mit Lastwagen durch Deutschland gefahren, sodass 50 Veranstaltungen angesteuert werden können. Die Liste der Veranstaltungen, die dadurch mit einem stabilen Mobilfunknetz versorgt werden sollen, ist sehr vielfältig. Zu den Stationen der mobilen Funkstationen zählen unter anderem:
- Rheinkirmes in Düsseldorf
- CHIO in Aachen ( eines der bedeutendsten Reitturniere der Welt)
- Parookaville-Festival in Weeze
- Wacken-Festival
- Deichbrand-Festival in Cuxhaven
- Mainfest in Frankfurt
Wer kann davon am Ende wirklich profitieren?
Die Devise von Vodafone lautet bei diesen Veranstaltungen: „Die Besucher können kommen, das Vodafone-Netz ist schon da.“ Da sich Vodafone natürlich sehr große Veranstaltungen ausgesucht hat, werden auch viele Besucher kommen. Insgesamt sind auf den 50 Veranstaltungen um die zehn Millionen Besucher zu erwarten. Natürlich werden nicht alle Besucher auch von den Basisstationen Gebrauch machen können. Lediglich wer auch Kunde von Vodafone ist oder zumindest einen Vertrag hat, der im Vodafone-Netz angesiedelt ist, wird das stabile Netz auch nutzen können.
Eine weitere Einschränkung wird vermutlich die Tatsache sein, dass diese Basisstationen das LTE-Netz von Vodafone nutzen. Vodafone verspricht Geschwindigkeiten von bis zu 225 MBit/s, die nur mit LTE erreicht werden können. Ob die Basisstationen auch das normale 2G- oder 3G-Netz unterstützen werden, ist nicht bekannt. Wenn dies nicht der Fall ist, dann können nur Kunden mit einem LTE-Tarif auch von den Basisstationen profitieren. Zur Zeit gibt es LTE im Vodafone-Netz aber auch nur, wenn man einen Tarif direkt bei Vodafone hat (oder einen Aufpreis zahlt).