Kinder und Jugendliche haben das Internet schon längst für sich entdeckt und nutzen das Webseiten und Online-Dienste wesentlich selbstverständlicher, als das die älteren Generation tun. Viele Eltern fühlen sich an der Stelle überfordert, denn sie wissen häufig gar nicht, was genau für Webseiten die Kinder nutzen und auch nicht, was man bei Problemen tun könnte.
FORSA hat in Verbindung mit der Initiative Klicksafe versucht, den Sorgen von Eltern im Online-Bereich auf den Grund zu gehen. Dazu wurden Anfang 2018 verschiedene Eltern mit Kindern befragt. Die Hauptsorge war dabei nicht, das Kinder eventuell Bestellungen in Online-Shops auslösen könnten, sondern eher, das der Nachwuchs an die falschen Personen im Netz gerät oder aber zu viele Daten von sich online stellt.
Tatsächlich haben bereits etwa ein Drittel der Kinder und Jugendlichen bereits einmal eigene Fotos oder Videos ins Netz gestellt. Immerhin 25 Prozent haben Fotos von Freunde oder der Familie veröffentlicht und jeder 5. Jugendliche hat im Netz bereits seine Email-Adresse weiter gegeben. Mit der Handy-Nummer ist der Nachwuchs dagegen nicht so freizügig – lediglich 5 Prozent der Befragten hatte bereits einmal öffentlich die Handy-Nummer geteilt
Die Freigabe solcher Daten lässt sich nur schwer wieder korrigieren. In der Regel sind Bilder, Videos oder auch Texte im Internet nicht wieder zurück zu holen, wenn sie einmal online gestellt wurden. Sie verbreiten sich dann oft rasant und werden zwischengespeichert und verändert – oft ist kaum nachvollziehbar, wer wann welche Daten hat. Das könnte sich Mitte des Jahres ändern, denn dann treten neue Regelungen zum Datenschutz in Kraft. Online-Shops und andere Dienste im Netz müssen dann vor der Weitergabe von Daten nachfragen und die betroffenen Personen müssen explizit einwilligen, bevor Daten erhoben, gespeichert und weiterverarbeitet werden dürfen. Das trifft dann auch auf soziale Netze zu – unklar ist allerdings noch, ob man damit dieses Problem wirklich lösen kann, denn diese Inhalte werden ja oft ganz bewußt online gestellt und dann wird wohl auch eine Einwilligung schnell abgegeben sein.
Was besorgt Eltern im Internet:
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Beim Thema Cybermobbing helfen technischen Änderungen nicht viel weiter. Mobbing dieser Form wird zwar über das Netz ausgeübt, kommt aber in der Regel von Personen aus dem näheren Umfeld (beispielsweise von Schulkameraden). Die Bundesregierung unterstützt mittlerweile Aufklärungskampagnen und Programme, um gegen Cybermobbing vorzugehen und die Beratungstellen haben in der Regel dieses Theme auch auf dem Schirm und können in solchen Fällen helfen.
Insgesamt gesehen hilft es auf jeden Fall, wenn Eltern sich für das interessieren, was ihre Kinder (auch im Internet) tun und man durchspricht, welche Probleme und Risiken das Internet bietet.