Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) leiden Verbraucher immer öfter unter Cyber-Angriffen, die in erster Linie Firmen, Krankenhäusern, Kommunalverwaltungen und Infrastrukturen gelten. Im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) sagte BSI-Präsident Arne Schönbohm: „Wir sehen eine große Zahl neuer Malware-Programme. Jeden Tag kommen bis zu 550.000 dazu. Die werden nur programmiert, um Einrichtungen und Verbraucherinnen und Verbraucher anzugreifen und zum Beispiel über Lösegelderpressung an ihr Geld zukommen.“ Die Zahl der Attacken werde in Zukunft noch zunehmen.
Um sich besser gegen Kriminelle zu schützen, sieht Schönbohm die Verantwortung bei Institutionen und Verbrauchern gleichermaßen: „Wirtschaft und IT-Dienstleister müssten dafür sorgen, dass Technologien immer sicherer und zuverlässiger werden. Aber klar, wenn ,12345678′ immer noch eines der meistverwendeten Passwörter ist, dann gibt es schon eine digitale Naivität bei den Nutzerinnen und Nutzern.“
BSI warnt vor Datenschutzlücken bei Digitalisierung des Autos
Präsident Schönbohm: Sicherheitsniveau im Bereich Automotive eine Herausforderung – Fehlerhafte Updates können fatale Folgen haben
Osnabrück. Der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Arne Schönbohm sieht dringenden Klärungsbedarf bei der Digitalisierung von Autos. Im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) sagte Schönbohm, es sei nicht geregelt, wem die gesammelten Daten gehörten und ob in Zukunft jemand informiert werde, wenn ein Fahrer zu später Stunde Schlangenlinien fährt: „Es wird eine große Herausforderung, im Bereich Automotive das richtige Sicherheitsniveau zu schaffen.“
Außerdem warnte Schönbohm in der NOZ vor Risiken durch sogenannte „Over-the-air“-Updates, die zum Teil über Nacht von Herstellern aufs Auto gespielt werden: „Im schlimmsten Fall steckt in diesem Update ein Fehler, der die Fahreigenschaften des Fahrzeugs verändert. Das kann fatale Folgen haben.“