Blanke Zahlen spiegeln das Verlustgeschäft wieder: Weltweit wird Windows 8 von rund 12 Prozent der PC-User genutzt. Und der Vorgänger, Windows 7? Antwort: satte 50 Prozent. Selbst Windows XP hat mehr Freunde als das ungeliebte Windows 8. Doch das Unternehmen reagiert und gelobt Besserung – bei Windows 9 soll alles ganz anders werden. Microsoft arbeitet mit Hochdruck an der neuen Version des Betriebssystems, das im Frühjahr 2015 erscheinen soll.
Microsoft gelobt Besserung
Was Windows 9 angeht, brodelt die Gerüchteküche. Windows 8 scheiterte offensichtlich an dem Versuch, es allen recht zu machen. PC-User, Tablet-Nutzer und Smartphone-Besitzer – alle sollten die gleiche Oberfläche bekommen, die berühmt-berüchtigten und äußerst ungeliebten Kacheln. Doch insbesondere die PC-Nutzer können mit der bunten Oberfläche scheinbar wenig bis nichts anfangen. Das geliebte Startmenü hingegen war verschwunden und das nahmen die Nutzer Microsoft richtig übel.
Windows 9 soll in mehreren Varianten erscheinen, angeblich passt es sich automatisch an die vorhandene Hardware an. Die Oberfläche bei einem PC gleicht somit nicht der eines mobilen Endgerätes. Bereits auf seiner Entwicklerkonferenz „BUILD“ im April 2014 kündigte das Unternehmen an, den von den Nutzern so geliebten Startknopf wieder aus der Versenkung zu holen. Die Wogen schlagen hoch – es wird gerätselt, es wird spekuliert. Bereits das Update auf Windows 8.1 brachte zumindest einige Verbesserungen hervor. Wird der Startknopf nun mit dem nächsten großen Update vollständig integriert – oder kommt das Menü erst mit Windows 9? Momentan deutet sich eher letztere Variante an.
Insgesamt soll sich das Design verkleinern, doch dem Nutzer wird die Möglichkeit der individuellen Anpassung gegeben. So heißt es, dass im Menü alle Programme und Apps so gestaltet werden können, wie es den Vorlieben des Users entspricht. Wer also lieber auf die modernen Apps verzichten möchte, kann diese komplett aus seinem Startmenü ausschließen. Somit gleicht Windows 9 einer Mixtur zwischen Bekanntem und Neuem. Zudem ist wohl geplant, dass Apps ebenso wie „althergebrachte“ Programme aus dem Desktop-Modus gestartet werden können, die ungeliebte Weiterführung über das Kachelmenü wird ausgemustert.
Die sogenannten „Universal Apps“ sind eine weitere bedeutsame Veränderung. Dabei handelt es sich um Apps, die mit allen Microsoft betriebenen Systemen kompatibel sein sollen. Ein kleines Beispiel: Kauft ein User im Windows 9-Store eine Anwendung, kann er diese auch auf der Xbox One nutzen. Damit bläst Microsoft ins gleiche Horn wie Apple und Google – ein in sich geschlossener Kreislauf.
Zudem soll die Sprachassistentin Cortana in Windows 9 ihren Platz finden. Damit wird das System über Sprachbefehle bedienbar. Microsoft selbst hat angekündigt, diese von dem mobilen Betriebssystem bekannte Funktion auf den Desktop zu packen.
Und was soll es kosten?
Preise für Windows 9 sind noch keine bekannt. Vorstellbar wäre, dass Nutzer von Windows 8 ein kostenloses Update auf Windows 9 erhalten. Microsoft-Expertin Mary Jo Foley spekuliert sogar, dass auch Windows 7 Nutzer kostenlos auf das kommende Betriebssystem umsteigen können. Das wäre in der Tat denkbar, denn die Nutzer von Windows 7 werden von Microsoft am meisten hofiert. Wird Windows 9 ein Erfolg, könnten gerade die aktuellen Windows 7 Nutzer am meisten davon profitieren.